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Im Portrait

Elio Grasso

Elio Grasso - Weinkeller, Gewölbe

Inzwischen werden die Weinberge organisch bearbeitet, die Erträge werden per grüner Lese drastisch reduziert, die Vergärung erfolgt nur mit der Naturhefe im Stahltank, der Ausbau im gebrauchten kleinen und großen Holz. Seine Weine sind typisch für die Region und die Rebsorten, die hier mit viel Liebe und Sorgfalt angebaut werden. Die Baroli werden eher traditionell erzeugt, tiefe und technische Eingriffe in den Wein lehnt Signore Grasso ab. Das ist gut so, denn Modeweine und diese langweiligen Allerwelts-Fett-Vanille- Karamel-Bomben bauen nun wirklich genug Weingüter auch im Piemont aus. Jedoch haben die Weine von Elio Grasso ebenso wie er selber einen unverwechselbaren Charakter: Sie sind robust und dennoch charmant, sie sind sehr präsent und, falls man einem Wein eine solche Eigenschaft zuschreiben kann, durch und durch integer, will sagen über jeden Zweifel erhaben. Auch bei den Grassos haben die Götter die Arbeit im Weinberg vor die Arbeit im Keller gesetzt. Man fühlt sich hier zu Recht mehr als Weinbauer denn als Weinmacher. Die von Natur aus sehr begünstigten Rebflächen sind immer im perfekten Zustand. Perfektion herrscht auch im Keller. Die Grassos erzeugen nur einige zehntausend Flaschen von ihren großartigen Weinen.

Weinfeld - Elio Grasso

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Elio Grasso

Für Gianluca Grasso ist der Barolo Jahrgang 2020 ein großer Jahrgang und die Weine vereinen die besten Eigenschaften von 2019 und 2021. Die opulente Tiefe und Kraft der 2019er mit der verspielten Finesse der 2021er. 2020 verlief die Lese hier perfekt und Ende Oktober waren alle Trauben im Keller. Durch den frühen Ausbruch der Reben gab es also einen recht langen Vegetationszyklus. Die hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sorgten für Bilderbuch-Konditionen und erfahrungsgemäß werden Weine derartiger Jahrgänge dadurch besonders langlebig. Gianluca versucht immer so spät wie möglich zu lesen, um volle phenolische Reife zu erreichen. Vater Elio Grassos Motto war »Ohne Risiko macht man keinen großen Wein«. Das Ergebnis ist bei Elio Grasso 2020 qualitativ ganz nahe dem des klassischen Jahrgangs 2019. Die Balance der Baroli ist herausragend und meiner Meinung nach eines der Kennzeichen des Jahrgangs und die Unterschiede der beiden Baroli sind 2020 besonders beeindruckend. Der Barolo Gavarini Chiniera 2020 ist in seiner rotfruchtigen Feinheit schier unbegreiflich zart und schön, während der Barolo Ginestra Casa Mate 2020 mit seinen intensiven, würzigen Aromen ein komplett anderes Biest ist. Leder, Tabak, Zigarrenduft, Rauch, Kaminfeuer, Weihrauch. Er wird einige Jahre im Keller benötigen, bis er in seinem ersten Trinkfenster ankommt, im Idealfall mindestens 10 Jahre! 2024 ist es endlich soweit und die Barolo Riserva Rüncot 2016 kommt endlich auf den Markt. Mit seiner Tanninintensität können nur wenige mithalten, vielleicht Sandrones’ Vite Talin! Dieser Rüncot ist ein Muskelmonster – nein, er ist ein Monster-Truck mit mindestens 2000 PS!

Weinflaschen auf einem Tisch bei einer Verkostung von Elio Grasso

Elio Grasso ist der Meister der Finesse in Monforte d’Alba. Seine Weine sind immer strukturiert ohne Ende, und wenn er nur könnte, würde Gianluca es verbieten, dass seine Weine vor ihrem zehnten Jahr geöffnet werden. Denn die Weine brauchen Zeit in der Flasche, um elegant zu reifen und das darzustellen, was sie wirklich zu bieten haben. Der Gavarini Chinera ist 2019 so zart und schwebend – er gehört zum Feinsten, was mir aus dem gesamten Jahrgang 2019 in den Mund gekommen ist. Dieses Jahr liegt er für mich ob all seiner Finesse vor dem Casa Mate. Alles ist am rechten Fleck in diesem rotfruchtigen, ultra-duftigen Finesse-Wein. Das ist ein Vosne-Romanée vom anderen Stern. Dagegen ist der Ginestra Case Mate einer der Muskelprotze mit den dicksten Armen dieses Jahr.