Seit 1990 leitet Michel Chapoutier die Geschicke des Weinguts und begann mit der Umstellung auf Biodynamie und heute arbeitet mit Mathilde und Maxime Chapoutier bereits die nächste Generation auf dem Weingut mit, um auch in Zukunft den Terroirgedanken und die Werte des Weinguts weiterzutragen. Das größte bisherige Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinbau. Hier wacht bereits der Geist des 21. Jahrhunderts über die Aufrechterhaltung natürlicher Zyklen und die Bewahrung des ökologischen Gleichgewichts. Die Chapoutiers haben diese sogenannte »Selection Parcellaire« konsequent vorangetrieben. Biodynamik pur in allen Facetten, Mond und Rhythmen selbstverständlich, aber auch nur Dünger von eigenen, biologisch ernährten Pferden und mechanische Bearbeitung mit dem Pflug ohne Traktor, nur mit dem Pferd, um den Boden nicht unnötig zu verdichten. Und das bei den Steillagen!!! Fast positiv verrückter als Joly an der Loire. Die hieraus hervorgehenden Weine entstammen jeweils nur einer Parzelle und berücksichtigen besonders die Tatsache, dass sich fast jede Rebsorte nach einem speziell auf sie zugeschnittenen Untergrund sehnt. Die »Mengenweine« Chapoutiers sind sicherlich gehobenes Mittelfeld, aber diese Einzellagen gehören zum Besten und Größten, was die Rhône und die Weinwelt insgesamt zu bieten haben. Chapoutier ist mit über vierzig 100 Punkte Bewertungen wahrscheinlich das Weingut, welches am häufigsten von Parker mit der vollen Punktzahl geadelt wurde. Und die Schlagzahl erhöht sich seit Anfang der 2000er rapide. Viel mehr geht nicht! Aber nicht nur die Bewertungen für die Weine dieser außerordentlichen Winzerfamilie, die so herrliche Weine aus einem der großartigsten Terroirs der Welt hervorzaubert, sind überragend, nein, vor allem das eigentlich wichtige, der Geschmack, ist einfach nicht von diesem Planeten. Michel Chapoutier schafft es, Jahr für Jahr auf mystische Weise Weine auf die Flasche zu bringen, die zugänglich sind, aber nie simpel, geschmacklich absolut facettenreich und tief, aber nicht verkopft, Weine, die man so sonst selten findet. Und das in einer Kontinuität, die einfach outstanding ist. Wegen Winzern wie Chapoutier arbeite ich so liebend gern mit Wein und solche Meisterwerke bestärken mich immer wieder in der Entscheidung.