Die Weinbauregion Luberon ist nach einer von Ost nach West verlaufenden Gebirgskette benannt. Hier entstehen faszinierende mediterrane Finessewein in hoch liegenden Weinbergen. Eine ganz besondere Appellation am Rande der Rhone.
Die französische Weinnomenklatura zählt Wein aus Luberon offiziell zur Region Rhône. Obwohl man hier schon gut 50 km vom Fluss, sowie dem Zentrum Avignon entfernt liegt und damit den südöstlichste Zipfel der Appellation bildet. Das Luberon ist erst seit 1988 als eigene Weinbauregion verbrieft. Es hat sich aber mit außergewöhnlich starken Qualitäten und sehr süffigen, auch in Frankreich äußerst beliebten Weinen schon bald den Ruf eines Geheimtipps an der Rhône erarbeitet.
Das Luberon ist der Finessesieger an der Südrhône
Schon 2006 wurde dem Luberon der Status eines Côtes-du-Rhône-Villages, der besten Unterappellationen der Südrhône verliehen. Südlich grenzt die es an die Côtes de Provence und man wähnt sich so nah an der Mittelmeerküste auch fraglos mehr der Provence zugetan als in Châteauneuf-du-Pape oder Lirac. Wetter und Landschaft sind noch provençalischer und maritimer als im nördlicheren Rhônetal. Man erwartet daher wohl auch den klassisch-süffigen Côtes-de-Provence-Weinstil mit Rosé im Überfluss, bekommt jedoch vor allem finnessenreiche Grenache- und Syrah-basierte Rotweine voller komplexer Aromen und saftig-erfrischende Weißweine aus Grenache Blanc, Ugni Blanc und anderen Rhônesorten aufgetischt.
Das Luberon trat damals schon den Beweis an, dass man im Süden der Rhône auch Weine voller Eleganz und Duftigkeit keltern kann.
Manche der sehr muskulösen, aber trendigen und begehrten Weine aus Gigondas, Rasteau und Chateauneuf-du-Pape wirkten nach ihrem großem Boom um die 2000er in der Parker-Ära beizeiten etwas uniform. Das Luberon trat damals schon den Beweis an, dass man im Süden der Rhône auch Weine voller Eleganz und Duftigkeit keltern kann – ohne auf Substanz verzichten zu müssen. Diesen Weg haben mittlerweile auch viele etablierte Erzeuger in den berühmteren Appellationen eingeschlagen, damit waren und sind Weine aus Luberon mit die Vorreiter für Finesse und Eleganz an der Südrhône.
Berge, Sonne und Wind - Garanten für fruchtintensive Eleganz
Das Gebirge Luberon bildet eine Wetterscheide zwischen Nord und Süd. An ihr entlang werden aber auch kühle Mistralwinde aus den Alpen ins Rhônetal gelenkt. Diese intensiven Winde sorgen für perfekte Bedingungen bei der Ernte im Herbst. Dem Luberon – auch bedingt durch die vielen Hochlagen von im Schnitt 350 Metern – liegt die Finesse einfach in der DNA. Auch die geologisch sehr komplexen Böden sind insgesamt etwas leichter als in den anderen Spitzenlagen der Südrhône. Zugleich werden die Winzer mit durchschnittlich 320 Sonnentagen verwöhnt – französischer Rekord! Das Spannungsfeld aus mediterraner Sonne und windigen Hochlagen resultiert in enorm verführerischen Weinen, von denen man dennoch eher zwei Flaschen als zwei Gläser trinkt. Bei der Trinkfreude sind die Weine aus Luberon weit vorne an der Rhône.