Die Domaine des Escaravailles verfügt über eine wirklich beeindruckende Bandbreite an Terroirs, hauptsächlich in den Gemeinden Rasteau, Cairanne und Roaix – eine noch relativ unbekannte, aber hoch spannende Village-Appellation mit immensem Potenzial. Winzer Gilles Ferran hat dieses Potenzial schon früh erkannt und hier viele Jahre lang Weine gemeinsam mit seinem 2021 verstorbenen Freund, dem Star-Önologen Philippe Cambie, an- und ausgebaut. Dabei hat er von Jahr zu Jahr an der Qualitätsschraube gedreht und die Weine haben sich immer mehr in Richtung Eleganz und Finesse entwickelt. Die Weine der Ferrans nun irgendwo stilistisch einzuordnen, ist gar nicht so einfach. Einerseits bringen sie die Dichte und Wärme der Südrhône rüber, andererseits haben sie aber auch einen burgundischen Touch mit ihrer kalkigen Mineralität und Frische. Es sind eben sehr eigenständige, wirklich großartige Weine. Leitrebsorte ist hier klar die Grenache, hauptsächlich ergänzt durch Syrah, Carignan und Cinsault. Insgesamt werden hier heute aber rund fünfzehn verschiedene weiße und rote Rebsorten kultiviert.
Nach einigen Stationen auf Weingütern in Frankreich und im Ausland, ist 2018 auch Gilles Tochter Madeline in den Betrieb eingestiegen. Sie bewirtschaftet nun gemeinsam mit ihren Eltern die 40 Hektar Weinberge, die geprägt sind von steinigen, verhältnismäßig steilen kalk- und tonhaltigen Lehmböden. Ein Großteil der Weinberge liegt direkt um die Domaine. Die Besonderheit ist hier, dass sie sich auf etwa 350 Metern, in den höchsten Hängen der Appellation Rasteau befinden. Hier wird alles nach alter Manier mit Pflügen und organischem Dünger bewirtschaftet. Die Lese erfolgt hauptsächlich von Hand, die Trauben werden dann sortiert, entrappt, vinifiziert und im höchsten halbunterirdischen Weinkeller von Rasteau ausgebaut, der sich quasi im Herzen des Weinbergs befindet. Ich bin mir sicher – mit ihren kühlen Hochlagen, in denen Weinen von beeindruckender Struktur und unglaublicher Eleganz entstehen, hat die Domaine des Escaravailles definitiv das Zeug, der nächste Star der Appellation zu werden.