Im Zentrum steht natürlich die Grenache aber eben auch der betont klassische Ausbau sowie die Cuvéetierung nach lehrbuchartiger Facon. So findet man hier in der Cuvée Tradition ganze 9–13 zugelassenen Rebsorten. Die Boirons bauen ihre Weine in 300 bis 1.200 Liter Holzkufen aus. Dadurch sind die Weine fruchtbetont, mit kräftigem Tannin ausgestattet aber ohne Holzeinfluss. Das ist die Gegenthese zu Chateau de Beaucastel. Also weg von der Konzentration, hin zu mehr Feinheit der Frucht. Dafür brauchen diese Weine aber immer auch etwas mehr Flaschenreife, können auch mal abweisend und streng daherkommen. Es sind eben urtypisch französische Weine. Mit viel Charme und Herz, nicht immer ganz perfekt aber eben dafür voller Charme und Charakter anstatt ermüdend perfekt und aalglatt. Genau das macht sie so einzigartig und letztendlich dann doch brilliant! Und im übrigen hat man hier ziemlich trinkige Weine im Glas, die sämtliche Vorurteile kräftig alkoholstarker Südrhônefranzosen als inhaltslose Vorurteile enttarnen.