Die Weine der Rhône sind ob ihrer Vielfalt und ihrer überragenden Qualität bei mehr als akzeptabler Preisfindung echte Highlights unseres Programms!
Die Süd-Rhône ist im Wesentlichen Grenache-Land, eine Rebe die Franzosen und Spanier zugleich als autochthonen Ursprung betrachten, auch wenn zum Teil kleine bis erhebliche Teile der hier im Süden viel marmeladiger ausfallenden Syrah zugegeben werden. Auch Mourvedre (wieder Unklarheit des Ursprungs, ob aus Frankreich oder Spanien) kommt zum Einsatz, wahre Spezialisten wie Beaucastel verstehen ihr Handwerk mit dieser Rebe sehr gut.
Für die intensiven weißen Chateauneuf herrscht Grenache Blanc und Roussanne vor, bekannt für ihren Alkoholgrad und ihre überaus spannende Viskosität. Die Rhone hatte schon vor Jahrhunderten den Ruf der massiven, dunklen und alkoholstarken Weine, über sehr lange Zeiträume wurden die kargeren Bordeaux damit aufgepeppt. Heute versuchen die Winzer eher mit früherer und doch reifer Lese ihre extrem fruchtstarken, saftigen und intensiven Weine mit guter Frische in die Flasche zu bringen. Die südlichste Appellation, Cotes du Ventoux (Mont du Ventoux, der Berg der Leiden jeder Tour de France) wird von manchem Betrachter eher zur Provence als zur Rhone gerechnet, von der Typizität und Rebzusammensetzung ist sie dem südlichen Chateauneuf du Pape jedoch verblüffend ähnlich. Die Weine haben ungemein viel Schmelz und Charakter, satte Frucht und in jeder Hinsicht eine hohe Intensität (Nicht selten wurde ein ganz bekannter, riesiger Cotes-du-Rhone-Erzeuger beschuldigt, Ventoux-Weine zur Gehaltssteigerung unterzumischen).
»NORDEN UND SÜDEN UNTERSCHEIDEN SICH DRASTISCH VONEINANDER«
Dann kommt nördlich vom großen Ventoux-Berg das vom Preis-Qualitäts-Verhältnis heute vielleicht beste Weingebiet der Welt: Chateauneuf du Pape. Hier am Sommersitz, des im 14. Jahrhundert nach Avignon/Frankreich geflohenen Papstes Clemens V. (der Graf der Provence war sein Freund und Beschützer), wachsen weit weg vom Fluss die vielleicht besten Grenache-Weine der Welt (Das bestreiten die Spanier aus dem Priorat. Ist auf jeden Fall eine Vergleichsprobe wert!). Feinste Kirschfrucht in allen Spielarten. Superbe Cotes du Rhone direkt daneben. Und satte Bewertungen der internationalen Fachpresse. Dabei kosten diese Weine nur einen Bruchteil der Spitzen-Crus der Nord-Rhone oder der 1er-Crus aus Bordeaux. Das angrenzende Grenache-Land Gigondas ist ähnlich spannend, die Gigondas-Weine sind bei vergleichbarer Qualität (hier gibt es aber nur drei Spitzenwinzer) eher noch günstiger, die Cotes du Rhone etwas schlanker und versammelter, dadurch für manche Genießer noch interessanter.
Die Nord-Rhône steht für Weltklasse im Rotwein und ist wegen der niedrigeren Temperaturen auch ein überragendes Weißweingebiet. Mit den Appellationen Saint Joseph, Cornas, Cote Rotie und Hermitage, bzw. Crozes Hermitage überwiegt doch die rote Syrah. Nirgendwo anders auf der Welt erreicht die Rebe diese Weltklasse, die sich klar mit den größten Burgundern und den 1er Crus aus Bordeaux messen kann. Bei nur 12,5 bis 13,5 Grad Alkohol kommt hier, auf inzwischen überwiegend biologisch oder gar biodynamisch bearbeiteten Böden, eine Puristik der Frucht zu Stande, die ihres gleichen sucht. Die fetten, oft leider marmeladigen Shiraz aus Australien sind da im Vergleich nur ein müder, süßer Nachhall! (Auch wenn die amerikanische Presse das süße, dicke Zeug heiß und innig liebt!) Leider ist das Gebiet von Hermitage (Nur ein Berghang!) und Cote Rotie (nur die Spitze eines Bergkegels!) unglaublich winzig. Die wirklich überragende Qualität der besten Crus ist nicht wirklich preisgünstig.