Bereits in den 1990er Jahren begann das Château seine Lagen zertifiziert biologisch zu bewirtschaften, seit 2008 arbeitet Plaisance zusätzlich nach biodynamischen Richtlinien. Dieses uralte Terroir soll so naturbelassen wie möglich erhalten werden.
Nachdem das Gut viele Jahrzehnte von der Familie Rochais geführt wurde, übernahm im Jahr 2019 die junge Winzerin Vanessa Charruau aus Angers. Ein junges, qualitätsbesessenes Team arbeitet auf einem über 1000 Jahre alten Terroir – was für eine geniale Gelegenheit. Und direkt mit dem ersten Jahrgang zeigt Vanessa, wo es lang geht: nur zur Finesse. Ihre Weine sind fein, geschliffen, enorm mineralisch und kristallklar.
Denn Eingriffe im Keller gibt es kaum. Das heißt spontane Gärung, Ausbau in neutralen Holzfässern und Abfüllung ohne jegliche Schönung. Nur das Terroir soll sprechen. Wenn man einige der feinsten Weinberge des Anjou zur Verfügung hat, kann man sich diesen minimalistischen, extrem naturbelassenen Ansatz eben erlauben. Dabei ist der 1er Cru Chaume eigentlich seit Jahrhunderten für feinste Süßweine berühmt, doch trockene Weine können hier genauso spannend sein.
Man muss sich nur trauen mit ein paar Traditionen zu brechen, wie Vanessa und ihr junges Team mit ihren hervorragenden trockenen Chenins aus Chaume ganz klar beweisen. Ein bisschen Querkopf muss man eben sein, wenn man große Weine keltern will, das ist von Nicolas Joly bis Thierry Germain stets der Fall – und Vanessa ist auf dem besten Weg in die erste Reihe der Naturwinzer der Loire vorzustoßen. Und wer hätte gedacht, dass solch große trockene Weine gerade aus Chaume kommen können?!