Überall dort, wo man im Midi die Grenzen berühmter Appellationen wie Corbières und Minervois überschreitet, liegen die Weinberge der AOC Languedoc.
Die AOC Languedoc umfasst rein rechtlich den gesamten Küstenabschnitt von der spanischen Grenze im Süden bis zur Mündung der Rhône im Norden. Die Flächen, die nur dieser AOC dienen, liegen jedoch fast ausschließlich im östlichen Languedoc, zwischen Béziers und Nîmes. Bis 2007 die AOC Languedoc gegründet wurde, war dieser Abschnitt als »Coteaux du Languedoc« bekannt. Der steile Aufstieg, den der gesamte Midi in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat, ist auch der unermüdlichen Arbeit der hiesigen Winzer zu verdanken. Nach und nach wurde ursprünglichen Subappellationen der Coteaux ein eigener AOC-Bereich gewährt: Faugères und Saint-Chinian im Jahr 1982, Picpoul de Pinet 2013, Terrasses du Larzac 2014, La Clape 2015 und zuletzt, im Jahr 2017, Pic Saint Loup.
Der steile Aufstieg, den der gesamte Midi in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat, ist auch der unermüdlichen Arbeit der hiesigen Winzer zu verdanken.
Es sind herrliche Terroirs, die sich von Béziers bis nach Nîmes ziehen. Karg und schroff ist es im Westen, an den Ausläufern der Cevennen, am Rand des winddurchpeitschten Larzac-Plateaus. Dort liegen vier der elf Unterappellationen, denen man heute innerhalb der AOC einen gewissen Sonderstatus zugesteht – sie dürfen ihre Namen an die Bezeichnung Languedoc anhängen. Cabrières und Pézenas liegen auf einem ähnlich markanten Schiefer-Terroir wie die bekannten Nachbarn Faugères und Saint-Chinian im Westen. Saint-Saturnin und Montpeyroux liegen nördlich davon, unmittelbar an den Terrasses du Larzac. Nicht weit entfernt liegt das Örtchen Aniane mit der legendären Domaine Mas de Daumas Gassac. Bei all den Namen, Herkünften und Appellationen wird deutlich, wie komplex die Weinregion Languedoc-Roussillon letztendlich strukturiert ist.
Feiner und mediterraner ist das Terroir im Osten, rund um die Universitätsstadt Montpellier, wo sandige und kieshaltige Abschnitte die Weinberge prägen. In der Unterappellation La Méjanelle gedeiht der fabelhafte Copa Santa von Pierre Clavel – ein unglaublich tiefes und volles, von Syrah bestimmtes Aromenpaket. Ohnehin dominieren die roten Sorten überall in der AOC Languedoc, sie nehmen rund 80 Prozent der Rebflächen ein. Syrah, Grenache und Mourvèdre sind die Hautpakteure, dazu mischen sich oft kleinere Anteile an Carignan und Cinsault.
Der fortwährende Aufstieg des Languedoc lässt sich ganz wunderbar an der Entwicklung der AOC Languedoc verfolgen.
Nach und nach arbeiten die kleinen Unterappellationen mit immer besseren Weinen eine eigene Identität heraus – es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich das AOC-Portfolio des Languedoc erweitern wird. Gleichzeitig genießen viele aufstrebende Winzer die Freiheiten der liberaleren AOC Languedoc. Eine perfekte Mélange im Midi, über deren exzellente Ergebnisse man sich mehr als freuen darf! Eine riesige Spielwiese für vinophile Trüffelschweine und Hedonisten.