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Im Portrait

Caveau de Bacchus – Lucien Aviet

Weinfeld vom Weingut

Die Domaine umfasst auch aktuell nur fünf Hektar, mittlerweile wird sie von Luciens Sohn, Vincent, in seinem Sinne fortgeführt. Das urige Weingut liegt in Montigny-les-Arsures, also jenem Nachbardörfchen von Arbois, in dem auch Angervilles Domaine du Pelican (ehemals Jacques Puffeney) ansässig ist. Tatsächlich liegt Aviets Garagen-Domaine nur einen Steinwurf von Angerville entfernt, beide zählen zur Crème de la Crème der Rotwein-Erzeuger des Juras, nur dass Aviet aufgrund seiner überschaubaren Größe nur wenigen Insidern bekannt ist.

Die Domaine Aviet wurde von Lucien Aviet in den 1960er Jahren selbst gegründet und peu à peu aufgebaut. Kein leichtes Unterfangen in einer Zeit, als das Jura kaum internationale Aufmerksamkeit bekam und sich eigentlich fast niemand für die Region interessierte außer ein paar wenigen Weinfreaks. Aber Lucien gab nie auf und hat sich mit konsequenter Handarbeit in den Weinbergen und einem feinen Händchen für die Auswahl von Parzellen einen kultigen Ruf unter Jura-Kennern erarbeitet, vor allem seine Einzellagen-Trousseau gehören zu den gefragtesten Rotweinen der Region. Daneben hat Aviet auch ein paar Spezialitäten in Weiß, wie Melon de Queue Rouge bis zum super raren Vin Jaune, von dem es jährlich nur rund 1000 Flaschen gibt.

Weinfässer im Weinkeller bei Lucien Aviet

In seinen Anfangstagen bekam Lucien Aviet regelmäßig Hilfe von den Geologie-Studenten einer nahegelegenen Hochschule, die ihn tatkräftig bei der Lese unterstützten und sich mit ihm über die Terroirs des Juras austauschten. Ihnen zum Dank, heißen seine Cuvées auch heute noch z.B. Cuvée des Docteurs oder Cuvée des Géologues.

Es gab nie viel Technik bei Aviet – er hatte dafür weder Geld noch wirklich Interesse daran. Das Winemaking ist daher bis heute sehr oldschool.

Die Trauben werden per Hand gelesen und dann komplett spontan vergoren. Das Ganze findet direkt in großen, alten Fuderfässern statt, in denen dann je nach Jahrgang für rund 18 Monate ausgebaut wird. Die Roten werden weder abgestochen, noch sonst irgendwie bewegt und am Ende direkt aus den Fässern unfiltriert abgefüllt. Die Weißweine bekommen eine legere Filtration, um sie zu stabilisieren, das wars.

Aviet ist einfach urtypisch Jura, solche superschlanke und doch aromatisch-tiefe Rotweine kann keine andere Region der Welt produzieren, außer vielleicht die Hochlagen Nordspaniens.