Die Domaine sitzt in Rotalier, also im Süden des Juras, etwas südlich der Stadt Lons-le-Saunier. Die ikonischen Einzellagen der Domaine, die sich über verschiedene Formationen von grauem, blauem und grünem Lias- und Trias-Mergel und Kalksteinfelsen erstrecken, liegen überwiegend in den Örtchen Rotalier und Grusse. Seine Domaine-Weine von eigenen Reben tragen das berühmte zweiteilige, gelbe Label, wohingegen seine fast ebenso gesuchten Negoce-Weine comic-hafte Etiketten tragen.
Das Modell bei Ganevat ist denkbar einfach und doch genial: Handlese mit seinem eingespielten Team, dann Ganztrauben-Direktpressung bei den Weißen bzw. superzarte Maischegärung für die Roten. Danach Spontangärung in Holzcuves, alten Demi-muids-Fässern oder auch Amphoren, je nach Wein. Ausbau und die spontanen Vergärungen, die auch mal ziemlich lange bis in nächste Jahr dauern können, erfolgen ohne Schönung oder Zusatz von Schwefel. An seinen Techniken hat Jean-Francois Ganevat Jahrzehnte gefeilt, um auf Technik und Zusätze komplett verzichten zu können.
Der umtriebige Winzer erzeugt jedes Jahr unzählige Weine und doch ist quasi alles, was die Domaine verlässt, irgendwie kultig und rar.
In den Naturweinbars in Tokio bis New York wird sein eigenwilliger, würzig-nussiger mit schräger Krautwürze und zumeist brachialer Säure-Dramaturgie gefeiert. Jean-Francois Ganevat ist ein Gigant der Naturweinszene, weil sein Stoff eben nicht nur schräg, sondern nicht selten auch wirklich Weltklasse ist.