Auf nur vier Hektar erzeugt Franck Pascal mit seiner Frau Isabelle gnadenlos kompromisslose Winzerchampagner im Vallé-de-la-Marne. Laut eigenen Beschreibungen ist der Arbeitsaufwand gegenüber konventioneller Bewirtschaftung um 70 % höher. Die Pascals setzen pro Hektar eine Arbeitskraft ein! In letzter Konsequenz wird hier nach der Lehre Rudolf Steiners gearbeitet, der Großteil der Lagen wird mit dem Pferd gepflügt, seine Topcuvée Sérénité bekommt kein Milligramm Schwefel während der Vinifikation und Füllung ab. Für diese stringente Philosophie wurde Franck Pascal bereits zahlreich geadelt. Seine Weine sind im Kopenhagener Restaurant Noma vertreten, einem der besten Restaurants der Nordic Cuisine und der Welt überhaupt. In Frankreich finden diese raren Champagner in der Szene enormen Anklang, nur hierzulande sind sie noch kaum bekannt. Die Champagner sind ob ihrer Herkunft Pinot-Meunier-lastig, sehr kräftig und stringent, dabei niedrig bis undosiert. Die kräftigste Cuvée weist vier Gramm pro Liter Dosage aus.
Schwefel fügt Pascal sehr minimalistisch und bedacht ein, muss aber gerade wegen der biodynamischen Bewirtschaftung und dem daraus resultierenden gesunden Lesegut und nährstoffreichen Böden deutlich niedriger hinzusetzen. Er testet all seine Weine auf den Schwefelbedarf, indem er eine Kleinstmenge experimentell der Luft aussetzt, um bloß kein Milligramm zu stark zu schwefeln. Damit sind dies extrem ungeschminkte, geradlinige Champagner, die nur ihr Terroir und ihre Frucht ausdrücken. Den Stil des Hauses machen zum einen die bewusst niedrig gehaltenen Erträge aus, sowie die absichtliche malolaktische Gärung. Dadurch werden die Grundweine kräftiger und runder, cremige Komponenten finden sich durchaus in allen Cuvées Franck Pascals. Hinzu kommt der Verzicht auf schminkende Dosage und dazu noch extrem langer Hefekontakt. Wie auch bei Agrapart besitzen die Champagner alle eine etwas weniger kräftige Perlage. Sie ist sehr fein, aber stets im Hintergrund bleibend, die Champagner sind sehr weinig und aromatisch im Stil. Das sind ähnlich, wie jene Weine von Françoise Bedel, große gastronomische Champagner, die sich vielfältig und oft über ein ganzes Menü einsetzen lassen, und die in ihrer Präzision und Klarheit nahezu unerreicht bleiben. Hoch technisch und doch ungeheuer bodenständig, dabei immer gefühlvoll!