Entgegen der leider weit verbreiteten Meinung ist diese zu ausdrucksstarken, hochindividuellen Champagner fähig – wenn sie aus dem richtigen Keller kommt. Im Hause Christophe Mignon wird bereits seit langem auf chemische Hilfsmittel im Weinberg verzichtet, weder Pestizide noch Herbizide stören hier das natürliche Gleichgewicht der Reben. Es wird sowohl im Weinberg als auch im Keller strikt nach dem Mondkalender gearbeitet. Bereits seit den 1990er Jahren folgen sämtliche Anwendungen einer eigens entwickelten Logik und Strategie angelehnt an die Grundsätze der Biodynamie und angepasst an die hier vorherrschenden geoklimatischen Verhältnisse. Selbst das Gutshaus ist mit Rücksicht auf kosmische und erdenergetische Einflüsse umgebaut worden. Hier wird wirklich penibel bis ins kleinste Detail gearbeitet.
Natürlich ist das ist ein enormer Zeit- und Personalaufwand. Aber wenn man die Balance und Harmonie der Champagner von Mignon am Gaumen spürt, dann versteht man wofür die Familie so kompromisslos arbeitet. Die Champagner sind ebenso sinnlich wie verführerisch mit ihrer mundfüllenden Cremigkeit und der weinigen, kraftvollen Aromatik. Die Meunier Interpretationen von Mignon glänzen durch ihre samtige Textur bei gleichzeitig sattem Druck aus einem sinnlich-voluminösen Körperbau. Nach jedem Schluck möchte man innehalten und sich fragen wie diese schwer zu begreifende Balance aus mineralischer Spannkraft und charmanter, dicht verwobener Textur so mühelos über den Gaumen streift. Intensität und Kraft trifft Eleganz und Feinheit – das ist die Quadratur des Kreises. Es ist die Harmonie und die nahtlose Verbindung von scheinbar gegensätzlichen Geschmackselementen, die Christophe Mignon mit seiner Arbeit anstrebt. Bei all den ausgetüftelten Methoden im Anbau und allem intellektuellen Anspruch der Komplexität sind die Champagner der Familie aber vor allem eines: die reinste Delikatesse. Neben den Pinot Meunier-Magiern Franck Pascal und Cedric Moussé ist Christophe Mignon eine grandiose Ergänzung meines Programms.