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Im Portrait

Ruinart

Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts erwarb Ruinart den ersten Kreidekeller unterhalb der Stadt Reims, Crayères genannt, um für eine perfekte Lagerung zu sorgen. Nur kurze Zeit darauf wurde der erste Ruinart Rosé Champagner aus diesen Caves bereits europaweit exportiert. Heute sind die historischen Keller von Ruinart sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Bis 1963 war Ruinart über 200 Jahre in Familienbesitz des Geschlechts Ruinart de Brimont. In 1963 wurde Ruinart durch Moët et Chandon übernommen. Heute gehört Ruinart damit zur Louis Vuitton Moët Hennessy-Gruppe, wird aber weiterhin als unabhängiges Champagnerhaus geführt.

Fokus auf das Wesentliche

Obwohl Champagne Ruinart bald drei Jahrhunderte alt ist, umfasst das Sortiment bis heute nur wenige Weine. Der Klassiker R de Ruinart ist ein traditioneller Nonvintage-Blend, der aus 40 bis 45 Prozent Pinot Noir, 10 bis 15 Prozent Pinot Meunier und rund 40 Prozent Chardonnay besteht. Er ist also leicht pinotlastig, was zu einer weinigen, gastronomischen Auslegung führt. Der hohe Chardonnay-Anteil wird aber ebenso bewusst jedes Jahr stilprägend sehr eingesetzt und ist die Signatur von Ruinart. Im Gegensatz zum noch etwas chardonnaytypischeren, zitrischeren Champagnern von Laurent-Perrier ist Ruinart also eine Art Mittelweg zwischen Frische und Körper. Vergärung der Grundweine ganz clean im Edelstahl, die Malo wird immer durchgeführt. 40 bis 50 Crus gehen in die Basiscuvée, ergänzt von 20 bis 30 Prozent Reserveweinen aus der riesigen Jahrgangstiefe von Ruinart. Die Reifezeit auf der Hefe variiert zwischen zwei und drei Jahren, je nach Edition. Die Dosage  ist mit rund 7 Gramm niedrig für eine Basiscuvée eines größeren Maisons, da ist Ruinart schon eher auf der trockeneren Seite verglichen mit vielen anderen.

Eine Flasche Champagner vom Weingut Ruinart

Die Dosage ist mit rund 7 Gramm niedrig für eine Basiscuvée eines größeren Maisons, da ist Ruinart schon eher auf der trockeneren Seite verglichen mit vielen anderen.

Die Vintages setzen hohe Standards

Der heiß begehrte Rosé wird aus Chardonnay von der Côte des Blancs und aus der Montagne de Reims erzeugt (rund 45 Prozent), sowie Pinot Noir von aus der Montagne und vom Valée de la Marne (etwas über 40 Prozent als Blanc de Noirs vinifiziert, der Rest als Rotwein). Also alles stammt aus dem Kerngebiet im Herzen der Champagne. Anders ist das beim Blanc de Blancs, der sich ganz der Signaturtraube von Champagne Ruinart, dem Chardonnay, widmet. Hierfür kommen die Trauben von der Côte des Blancs, der Montagne de Reims, dem Sézannais and dem Vallée de la Vesle – der famos ausgewogene Blanc de Blancs bildet also nahezu die gesamte Champagne ab. Auch hier erfrischend niedrig dosiert wie immer um 7 Gramm, um den eleganten Stil des Hauses möglichst pur abzubilden. 

Die Krone des Ruinart Sortiments sind die Vintage-Champagner, ein Blanc de Blancs Chardonnay aus den feinsten Grands Crus der Côte de Blancs Le Mesnil-sur-Oger, Avize, Chouilly, Cramant und dem Grand Cru Sillery in der Montagne de Reims. Noch deutlich niedriger dosiert und mit rund 10 Jahren Reifezeit auf der Hefe, ist es das absolute Flaggschiff des Hauses. Ein tiefer und reicher Chardonnay, der die edelsten Krustentiere hervorragend begleitet. Ein identisch hoher Produktionsaufwand, eine ebenso niedrige Dosage um 4 Gramm und noch mehr Reifezeit auf der Hefe, mindestens 11 Jahre, werden dem Vintage Rosé gegönnt. Er stammt zu 85 Prozent aus denselben Gemeinden wie der Chardonnay, nur dass hier noch 15 Prozent Pinot Noir aus dem Grand Cru Aÿ hinzukommen.

Champagne Ruinart hat als ältestes Champagnerhaus einen legendären Status in Frankreich und der Welt. Auch unter LVMH wird hier alles daran gesetzt, diesen Status nicht nur zu erhalten, sondern dynamisch in die Zukunft zu führen.