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Im Portrait

Roger Coulon

Die nur 11 Hektar große Domaine in Vrigny ist eine echte Familien-Domaine. Heute von Eric und Isabelle in achter Generation geführt und auch ihre Kinder Louise und Edgar sind schon einige Jahre mit im Boot. Die Zukunft dieser grandiosen Champagner ist also gesichert. Eric Coulon ist der Schwager von Kult-Winzer Francis Egly von Egly-Ouriet, der ebenfalls im Norden der Montagne de Reims heimisch ist. Keine riesige Überraschung also, dass Coulons Weine denen von Egly durchaus etwas ähneln, sie verfolgen dieselbe Philosophie und tauschen sich rege aus.

Seit 2019 arbeitet die Domaine Roger Coulon nicht nur vollständig biologisch, sondern sie ist zugleich ein Vorreiter in der Agroforstwirtschaft.

Schafe auf dem Weingut Roger Coulon

Bäume und Buschwerk umgeben die Plots der Domaine, werden auch neu gepflanzt, um eine möglichst große Biodiversität in und um die Weinberge zu fördern. Und die Lagen von Coulon sind mehr als erhaltungswürdig, denn sie sind ein einzigartiges Terroir, teils mit wurzelechten Reben – eine Seltenheit in der Champagne!

Die Reben in und um den 1er Cru Vrigny stehen auf sehr sandigen Böden, was es der Reblaus schwer macht, sich auszubreiten. Somit kann Coulon auf einen schicken Bestand alter und sehr alter Reben, eben teils sogar auf französischen Wurzeln, zurückgreifen. Alle Reben der Domaine Roger Coulon sind eigene Selection Massale, von der Familie aus ihren Ur-Genetiken der ältesten Reben kontinuierlich reproduziert. Pinot Meunier dominiert in der Region, auf den feineren, sandigeren Böden gerät sie meist etwas eleganter als in den lehmigeren Teilen des Vallée de la Marne. Die Champagner von Coulon sind allerdings selten sortenrein, Meunier wird stets flankiert von ihren Pinot Noirs und Chardonnays, die eher auf Kalkmergel stehen. Die Vision der Familie Coulon ist, eben wie bei Egly, eher burgundisch ausgelegt. Es geht um kraftvolle Dichte, weinige Texturen und große Geschmeidigkeit. Daher setzt Eric Coulon auf eine späte Lese mit hoher physiologischer Reife. Die so gewonnenen, sehr intensiven und konzentrierten Trauben erfordern einen entsprechenden Ansatz im Keller.

Der Winzer fotografiert seine Weinfässer

Die Pressung ist vorsichtig und Coulon arbeitet mit geringerer Saftausbeute als erlaubt und üblich, um keine zu üppigen Moste zu erhalten. Auch wie bei Egly, der einen ähnlich spät-gelesenen Ansatz verfolgt, werden die Grundweine bei Coulon in Barriques ausgebaut. Für die Champagne recht hohe Neuholz-Anteile von bis zu 15 Prozent geben den Weinen einen spürbar burgundischen Touch und feine Aromen von frischer Vanille. Auch das ist ein Puzzleteil dieses gewaltigen Aromenfeuerwerks, das Coulons Champagner am Gaumen abfeuern.

Es handelt sich um weinige, geschmacksintensive Champagner von beachtlichem Charakter, die durch die Konzentration auf Meunier, der auf Sand wächst, eine besondere Textur und Würze erhalten, und ich möchte den Lesern wärmstens empfehlen, sie zu probieren.

– William Kelley, Parkers Wine Advocate

Druckvoll, intensiv, exotisch, mit gewaltig viel Schmelz und aromatischer Power kommen diese Cuvées auf die Zunge. Ein mehr als beeindruckender Stil, der nur durch einen akribischen Weinbau im kleinen, handwerklichen Stil erreicht werden kann. Champagne Roger Coulon ist neben Christophe Mignon eine Speerspitze des Pinot Meunier!