Es war keine leichte Entscheidung für Jean-Baptiste seine Heimat Cumières zu verlassen, aber in dem deutlich größeren Anwesen in Ay kann er einfach viel besser arbeiten. Am Ende hat er sich für maximale Qualität entschieden, um die letzten Quäntchen auch noch rauszuholen. Den knappen Hauptteil der Rebfläche nimmt mit 42 Prozent der Pinot Noir ein, 39 Prozent Pinot Meunier und 19 Prozent Chardonnay. Auf dem neuen Weingut in Ay werden alle Champagner und Weine ausgebaut, anstelle von Pumpen wird ausschließlich die Schwerkraft genutzt. Die Weine werden in thermoregulierten, emaillierten Tanks – Geoffroy mag kein Edelstahl – und in Eichenholzfässern ausgebaut. Die malolaktische Gärung wird zu Gunsten der Frische nie gefördert oder induziert, aber auch nicht blockiert, wenn sie spontan stattfindet. In den meisten Fällen aber ist Geoffroy Champagner überwiegend ohne Malo.
Die besten Partien eines Jahrgangs, unabhängig von der Rebsorte, kommen unmittelbar nach dem Keltern in burgundische Barriques, wo sie die alkoholische Gärung durchlaufen, bei den Topweinen immer spontan. Ein guter Teil des holzausgebauten Highend-Stoffs geht dann in die Spitzencuvée Terre ein. Die Cuvee Expression bleibt mindestens zwei Jahre auf der Hefe, alle anderen Cuvees mindestens drei Jahre. Es gibt keine festen Regeln für die Assemblage, Jean-Baptiste stellt diese jahrgangsspezifisch zusammen, mal dominiert eine Rebsorte stark, mal ist es ein ausgewogener Blend. Natürlich dominieren hier die roten Sorten und Liebhaber von kraftvollen, tiefen und weinigen Champagnern werden bei Geoffroy ihr Glück finden.
Durch das etwas kühlere Terroir des 1er Cru Cumières – im Vergleich zum benachbarten Grand Cru Ay – strotzen sie aber auch auch vor Spannung und Frische, was Jean-Baptiste mit dem Spiel mit der ausbleibenden Malo noch perfekt unterstützt. Was wohl nur die wenigsten Insider wissen, ist, dass J-B Geoffroy so viel Stillweine, also Coteaux Champenois, erzeugt wie kaum eine andere Domaine hier. Dass Ay und Cumières große Rotwein-Terroirs sind steht außer Frage, aber nicht zuletzt durch sein großes Talent für die Mazeration, entstehen hier so herausragende Rotweine. Probieren Sie dazu auch mal seinen Rosé de Saignée – vielleicht mit sein charaktervollster Champagner! Es gibt viel zu entdecken in dieser spannenden Domaine.