Es ist nicht so, dass die großen Häuser und Prestige-Cuvées nicht auch faszinierende Weine hätten. Aber wenn man den Blick auf die kleineren Winzer der Champagne legt, die ihre eigenen Parzellen bewirtschaften, anstatt auch Traubenmaterial zukaufen zu müssen, wird es schnell eng. Wenn man dann auch noch beachtet, wie detailversessen diese arbeiten, dann wissen deren Cuvées doch unterm Strich mehr zu begeistern. Der Récoltant-Manipulant, also Erzeuger und Abfüller, Robert Moncuit ist wieder so ein Understatement-Winzer, bei dem man mit dem ersten Schluck im Glas gefesselt wird ohne ob des luxuriösen Marketings höchste Erwartungen zu haben. Nur acht Hektar bewirtschaftet der heutige Winzer Pierre Amillet. In Le Mesnil-sur Oger, jener für den Chardonnay prädestinierten Ortschaft, die ganz präzise die kargen Kalklagen ins Glas transportiert. Die Champagner sind Spiegelbild ihrer Herkunft, Le Mesnil sur Oger und Oger. Mit Avize das hochwertigste Kalk- und Kreideterroir für die besten Grand Crus aus Chardonnay.
Ein Mythos der Côtes Blanc! Ausgebaut im Stahltank, ohne Einfluss vom Holz, erweisen sie sich als geschliffene und präzise Champagner, die vom großzügigen Hefeausbau profitieren, der bei weitem die gesetzlichen Reifezeiten übertrifft. Seit 2.000 führt Pierre Amillet hier Regie und dies ganz ohne önologischen Berater, was er stets stolz hervorhebt. Sein Extra Brut erinnert ob seiner Nachhaltigkeit und Brillanz am Gaumen an Agraparts Basischampagner, der Rosé zählt zu den anspruchsvollsten Vertretern, da er die Mineralik betont und die Frucht hinten anstellt. Mit dem Jahrgang 2008 gibt es erstmals einen Lagenchampagner aus dem Cru »Le Chétillons«. 72 Monate Hefebau hat ihm Amillet geschenkt. Wer bei alle dem noch einen weiteren Qualitätsbeweis benötigt: Trauben, die Amillet nicht für seine eigenen Champagner benutzt, verkauft er an die großen Häuser Roederer und Billecart-Salmon!