Weine aus Epineuil

Weinbaulich ist das Tonnerrois eng mit den Klöstern Saint-Michel und Quincy (in dem unser Winzer Dominique Gruhier heute Wein macht) verknüpft, die hier bereits im Hochmittelalter Weine von herausragender Güte angebaut hatten und den Ruf der Region auch über die Grenzen des Burgunds hinaus etablierten. Die Folgen der Reblauskrise trafen die wirtschaftlich schwache Region hart, die folgenden Weltkriege erschwerten das Wiederaufleben der Region zusätzlich. Es dauerte bis in die späten 1970er Jahre bis der Weinbau in Bourgogne Tonnerre und Épineuil im Speziellen wieder zu alter Stärke fand. 

Qualitäten haben die Gemeinden im Norden mehr als genug, denn die fantastischen Mergelböden, ebenfalls aus dem Portlandian und Kimmeridge, ähneln denen der benachbarten Region Chablis stark. Von kleinen Tälern und Schneisen durchzogen, bedingen vor allem die kühlen Abwinde des Pleateau von Langres in der direkt angrenzenden Champagne die Brillanz und hohe Frische der besonders zarten Weine aus Tonnerre. Das Mikroklima ist noch etwas kühler als das des Chablisienne, somit ist es nicht verwunderlich, dass der Klimawandel und die wärmeren Jahre gerade diese burgundischen Nordgemeinden besonders beflügelt. Die Weine können in den letzten 100 Jahren nie so gut gewesen sein wie heute!

Leichtfüßig, feingliedrig, blütenduftig und verspielt sind sowohl die Chardonnays als auch die Pinot Noirs der Region Tonnerre. Mit ihren saftig-zarten Tanninen und dem feinen Crunch von frischen Beeren und Sauerkirschen bzw. grünem Steinobst sind sie ein idealer Aperitif oder für ein legeres Glas Wein auf der Terrasse. In den Händen der fähigsten Winzer wie Dominique Gruhier und aus den besten Einzellagen können aber auch im Tonnerrois große Weine wachsen, die Jahrzehnte halten können. Eine nordisch-kühle, seidige, feinsaftige Qualität ist stets die DNA all dieser Nordgemeinden, wenngleich Tonnerre für Chardonnay und Epineuil für Pinot Noir die herausragenden Gemeinden im Osten der Region des Auxerrois sind.