Sein extremer Anspruch ist unser Glück – denn wo sonst im Burgund kann man heute noch hochbewertete Topweine mit Trinkreife aus dem Weingut kaufen… eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Der hervorragende Lagenbesitz umfasst neben berühmten Crus in und um Beaune vor allem auch tolle Parzellen in der Eleganz-Hochburg Volnay. In vielen Lagen dort ist er Nachbar von Marquis d’Angerville, also alles vom Feinsten. Auch Parkers Verkoster Kelley attestiert Rossignol in den letzten Jahren einen der steilsten qualitativen Aufstiege im Burgund, wenn er schreibt: »today he numbers among the Côte de Beaune's most serious producers«.
Der Stil ist kraftvoll und intensiv, schon eher auf der Powerseite des Burgunds, aber es ist eben nie wuchtig und fett, sondern immer fein, fokussiert und geschliffen. Nicolas Rossignol weiß genau, wo er hin will mit seinen Weinen: zur großen Klassik des Burgunds, elegant, klar und schnörkellos, aber immer mit hoher Präsenz. Daher auch die Reife-Philosophie, um das noch ganz klar zu untermauern. Alles, was aus dieser Edel-Domaine kommt, soll Highend sein. Der Ausbau ist immer dem Jahrgang angepasst, es gibt hier keine Dogmen. In heißen Jahren arbeitet Nicolas auch mit Rappenanteilen und Ganztrauben, aber die Rappen dominieren die Stilistik nie, auch Neuholz wird nur sehr wohl dosiert eingesetzt. Die Brillanz und Intensität der Frucht stehen hier immer vorne. Rossignols Weine sind im Grunde sehr gastronomisch, im Sinne von zutiefst hedonistisch und verführerisch.