Engerer hat Latour zum absoluten Primus inter pares innerhalb der 1er Cru Bordeauxs gemacht. Auch das Projekt in Vosne-Romanee hat Frederic Engerer vorangetrieben. Pinault und Engerer waren bereits seit einigen Jahren auf der Suche nach einem Weingut im Burgund. Die Geduld hat sich gelohnt, handelt es sich doch bei den erworbenen Parzellen wohl mit um das beste Pinot Noir-Terroir des Burgund. Im Jahre 2008 wurde außerdem die Einzellage Clos Frantin direkt im Ort Vosne-Romanee gerade unterhalb von La Tache erworben. Diese Lage wurde in Clos d’Eugenie umbenannt. Da es sich nur um eine 0,5 Hektar kleine Parzelle handelt, wurden hier sofort nach dem Erwerb biodynamische Methoden angewandt. Michel Mallard wurde als Kellermeister verpflichtet. Das Weingut, so könnte man sagen, befindet sich noch in der Umstellungsphase, ab dem Jahrgang 2011 wird jedoch alles biodynamisch erzeugt. Man möchte es jedoch nicht offiziell auf den Etiketten vermerken lasssen, es geht hier nämlich nur um Qualität und nicht um die schöne Show!
Die Weine von Domaine d’Eugenie sind extrem präzise gezeichnet und von einer ausdrucksstarken Frucht bestimmt.
Man kann aber sowieso davon ausgehen, dass Frederic Engerer nicht blind vorgegebenen Konzepten folgen und es bei der Biodynamik belassen wird, sondern wie bei so vielen der weltbesten Winzer, immer auf der Suche nach weiteren Verbesserungen bleiben wird. Ab 2009 und mehr noch ab 2010 wird ein Teil der Weine als ganze Traube vergoren, also ohne Entrappung mit Stielen und Stängeln. Engerer ist neben dem im Burgund ansässigen Michel Mallard auch für die Weinbereitung zuständig. Meiner Meinung nach ist seine von Chateau Latour bekannte Handschrift deutlich zu erkennen. Die Weine von Domaine d’Eugenie sind extrem präzise gezeichnet und von einer ausdrucksstarken Frucht bestimmt. Trotz ihrer enormen Struktur scheinen sie immer eine hedonistische Seite zu zeigen und haben durch die ganze Palette hindurch einen perfektionistischen Anspruch. Auch bei der Domaine Fontbonau, die Engerer mit seinem Jugendfreund Jerome Malle führt, kann man diese Parallele ziehen. Man muss aber betonen, dass trotzdem alle drei Weingüter ihre jeweils individuellen Herkunftsregionen sehr prägnant widerspiegeln. Wenn man die 2008er und 2009er von Domaine d’Eugenie nebeneinander verkostet hat, muss man gestehen, dass diese Weine mit ihrer eigenen Stilistik jetzt schon mit nur wenigen anderen sehr berühmten Erzeugern an der absoluten Spitze der Appellation stehen.