Aber irgendwie sind sie sich plötzlich bewusst geworden, dass sie eigentlich während der ganzen Zeit im Châteauneuf mehr über das Burgund geredet hatten, dass eigentlich bei beiden eine Sehnsucht nach großen Burgundern schlummert. Pierre Jean hatte als junger Mann einige Jahre im Burgund gearbeitet. Er wollte sogleich testen, ob man ihn da noch kennt und ob seine alten Beziehungen ihm auch heute noch helfen. Einige Telefongespräche später sind sie spontan ins Burgund weiter gereist und haben sofort erste wichtige Kontakte geknüpft.
Für Olivier Decelle und Pierre Jean Villa war zum Vorhinein klar, dass sie auch im Burgund ausschließlich biologisch arbeiten wollten, denn Winzer, die ihren Rebberg im Einklang mit der Natur bearbeiten, leisten auch die für hervorragendes Traubengut notwendige Qualitätsarbeit. Die Terroirs, die sie vinifizieren, sind sorgfältig ausgesucht, darunter kühlere Lagen in den Hautes-Côtes, den verspielten Chorey und Savigny unweit von Beaune, aber auch tolle Premiers Crus in Beaune und Nuits Saint Georges. Neues Holz wird im Ausbau nur sehr sparsam verwendet, je nach Jahrgang wird auch mit Ganztrauben in der Gärung gearbeitet. Der Stil ist feinfruchtig und saftig, zugänglich, schön definiert und ausgesprochen frisch mit glockenklarer Frucht und zarter Tanninstruktur. Es wird nur sehr sanft und vorsichtig extrahiert, bei Decelle entstehen keine Monster-Burgunder, sondern fein strukturierte und freudvolle Pinot Noirs und Chardonnays, die für den Genuss gemacht sind und nicht zum lange Jahre im Keller Einsperren und auf die Trinkreife warten. Feine Burgunder für die Freude.