Im Jahr 1775 erwarb Joseph Bouchard seine ersten Weinberge in Volnay, in der berühmten Lage "Les Caillerets", die noch heute in Domaine-Besitz sind. Unglaublich! Während der Französischen Revolution wurde der Besitz von Kirche und Adel beschlagnahmt und zum Verkauf angeboten. Josephs Sohn, Antoine Bouchard, ergriff die Gelegenheit, um den Weinbergsbesitz der Familie in Beaune zu erweitern. Das Bestreben, ein außergewöhnliches Weingut an der Côte d'Or aufzubauen, blieb über Generationen hinweg bestehen, und im Laufe des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden weitere Top- Lagen dazugekauft.
Heute besitzt Bouchard Père & Fils über 130 Hektar Rebfläche, von denen 12 Hektar als Grand Cru und 74 als Premier Cru klassifiziert sind. Dazu gehören einige legendäre Lagen des Burgunds, unter anderem Montrachet, Corton-Charlemagne und Bonnes-Mares. Musik in unseren Ohren.
Bouchard Père & Fils erhebt an sich selbst den Anspruch, mit jedem Wein den unverwechselbaren Charakter des Terroirs zum Ausdruck zu bringen. Mit der Zeit hat sich das Unternehmen zwar modernisiert, bleibt aber trotzdem den Traditionen und burgundischen Wertvorstellungen vom Terroir treu. So möchten sie „Die Reinheit des Ausdrucks der Terroirs…“ mit harter Arbeit, Liebe zum Detail und Kreativität bewahren. Seit Jahrhunderten funktioniert das ausgesprochen gut. Wie bei den meisten Spitzenweingütern im Burgund kann man sich hier auch darauf verlassen, dass die Charakteristika des Jahrgangs fein ausgearbeitet werden. Doch auch in vermeintlich schlechten Jahrgängen wird hier kein schlechter Wein produziert, sondern wenn in geringerem Umfang. Qualität, statt Quantität. Und wer auf ein Repertoire aus über 130 Hektar zurückgreifen kann, kann definitiv in jedem Jahrgang Top-Qualität liefern, das ist der große Vorteil der großen Häuser.
Seit Jahren bewirtschaften Bouchard Père & Fils ihre Weinberge nachhaltig, mit eben jenem Gedanken, das Terroir auf die Flasche zu bringen und die Reben für sich sprechen zu lassen.
Gelesen wird selbstverständlich von Hand, die Trauben kommen dann in die für das Burgund typischen kleinen Kisten, damit keine Quetschungen entstehen und werden dann auf dem Sortiertisch ausgelesen. Da die Selektion bereits im Weinberg akribisch erfolgt, wäre das eigentlich nicht nötig, aber sicher ist sicher. Ausbau und Reifung finden traditionell in burgundischen Fässern von 228 Litern statt. Die Keller von Bouchard Père & Fils sind aus dem 15. Jahrhundert, verlaufen bis zu zehn Meter tief unter der Erde und sind nur von Erde bedeckt. Die Weine haben hier durch die Belüftung und Feuchtigkeit ideale Bedingungen zum Reifen in Eichenfässern. Außerdem liegt in den Kellern eine einzigartige Sammlung von über 2.000 Flaschen aus dem 19. Jahrhundert.
Die Weine von Bouchard Père & Fils sind das Ergebnis eines subtilen Gleichgewichts zwischen Natur und Handwerk, eines fortschrittlichen und doch langsamen Weinherstellungsprozesses. Keine andere Domaine steht so emblematisch für die Côte d’Or und ihre Terroirs, für die Weinhauptstadt Beaune und den Aufstieg der Negociants wie Bouchard. Neben dem riesigen Negoce-Business hat sich Bouchard aber die Kleinteiligkeit und Detailtreue einer kleinen Domaine beibehalten, was die fantastische Qualität der Bouchard Domaine-Weine garantiert. Diese Art und Weise von elegantem, filigranem und terroirgeprägtem Wein muss erstmal jemand auf 130 Hektar nachmachen. Bouchard ist kult!