Der junge Aurelién hat hier beste Voraussetzungen von seinem Vater Alain übernehmen können, der seine Lagen schon seit 1971 zerzifiziert biologisch bewirtschaftet hat. Damit sind einige der ältesten Bio-Weinberge des Burgunds im Besitz dieser Domaine! Familie Verdet macht aber damals wie heute keine große Marketinggeschichte daraus, weil sie lieber in den Reben stehen als durch die Welt zu reisen. Aus diesem Grund sind die Weine auch noch nicht so berühmt wie sie sein könnten, denn die Qualität ist faszinierend. Die Weine sind duftig und fein, sehr elegant und zart. Die Kühle der waldigen Hautes-Côtes-de-Nuits ist spürbar in diesen hochfeinen Pinot Noirs, dabei sind sie auch noch sehr preiswert. Das ist Burgund für Insider und genau das, was in den angesagten Weinbars vor Ort heute ausgeschenkt wird. Aber auch in den Top-Gemeinden wie Morey, Chambolle, Nuits-Saint-Georges und Vosne-Romanée arbeitet Aurelien mit ganz zarter Hand das Terroir heraus. Aureliens Nuits 1er Cru Damodes ist so wunderbar von einem Touch Vosne-Eleganz durchzogen, wie es nur wenige Domaines in dieser reicheren Gemeinde schaffen.
Aber die Arbeit bei Verdet ist schon im Weinberg auf Kühle und Finesse ausgelegt. Im Keller geht es dann so puristisch wie möglich zu. Es gibt kaum noch Punch-downs, kürzere Mazerationen, überwiegend gebrauchtes Holz und eine frühere Abfüllung, um möglichst viel Puristik und Jugendlichkeit in den Weinen zu haben, wenn es in die Flasche geht. Auch Rappen werden in der Vergärung eingesetzt, um noch mehr Pikanz und Frische in die Weine zu bekommen.
Diese kleine, aber feine Domaine ist drauf und dran der kommende Star der Hautes-Côtes zu werden, nicht zuletzt Listungen als Coup de Coeur beim Wine Advocate tragen dazu bei, dass Verdet im Aufwind ist. Das Schöne ist, dass Aurelien sich davon kaum beeindrucken lässt. Er steht jeden Tag im Weinberg und liefert einfach traumhaft schöne Weine, alles andere tangiert ihn gar nicht so sehr. Ein Vollblut-Biowinzer eben!