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Im Portrait

Anne Gros

Das Besondere an dieser nur 6.5 Hektar kleinen, aber mehr als feinen Domaine ist sicher ihr enormer Bestand an alten Reben, teils weit über 100 Jahre alt. Das ist selbst im Burgund eine Rarität, denn auch dort wurde in den Nachkriegsjahren viel auf Ertrag und Mase gepflanzt und alter Rebbestand ausgetauscht. Anne Gros kann auf einen wundervollen Schatz von Selection Massale-Genetik zurückgreifen – und das in einigen der besten Grands Crus der Region. Weltklasse!

Anne Gros hat die Domaine 1988 von ihrem Vater Francois Gros übernommen und führte sie bis zum Einstieg ihrer Kinder 2019 selbst. In dieser Zeit hat Anne die Domaine zu einem der Juwelen der Côte de Nuits aufgebaut. Nachhaltiger, überwiegend biologischer und biodynamischer Weinbau, konsequente Eigenabfüllungen und Vermarktung nur via Domaine seit 1990, es gibt keinerlei Negoce-Business bei Anne Gros.

Sie hat ihr ganzes Herzblut in ihre wenigen Hektar bester Weinberge gesteckt, ohne Ambitionen wirtschaftlich oder flächenmäßig zu wachsen.

Es ging ihr vor allem darum, die Parzellen zu erhalten und jedes letzte Quäntchen Qualität aus ihren Trauben herauszuholen. Sicher ist auch das ein maßgebliches Geheimnis ihres Erfolgs.

In den letzten Jahren, vor allem auch mit Eintritt der Kinder Julie und Paul Tollot-Gros, ist der Stil der Domaine immer feiner und eleganter geworden. Die Pinot Noirs werden infusioniert, eher denn extrahiert. Alles läuft ganz zart ab und die Neuholz-Anteile sind zurückgefahren, wie fast überall in den Top-Domaines.

Heute sind die Reinheit der Frucht und die Feinheit der Struktur die Schlagwörter an dieser Adresse(...).

– William Kelley, Parkers Wine Advocate

Feinfruchtig ist Anne Gros-Stil schon immer gewesen, denn die Pinots werden seit jeher zu 100 Prozent entrappt. Je nach Jahrgang verbringen die Moste zwischen 10 und 20 Tagen in Edelstahltanks bei kontrollierter Temperatur, also auch hier eher auf Präzision ausgelegt. Remontage und Pigeage per Hand finden nur sehr sanft und selektiv statt. nach dem Pressen wird der Wein per Schwerkraft in den von Anne für ihre Kinder state-of-the-art neu hergerichteten Keller unter Vosne-Romanée geleitet. Die Weine reifen etwas über ein Jahr in traditionellen Burgunder-Barriques, bevor sie im Dezember des folgenden Jahres abgefüllt werden.

Die Weine der Domaine sind legendär langlebig! Anne Gros selbst empfiehlt, sie innerhalb der ersten 15, 20 Jahre zu trinken, so gefallen sie ihr am besten. Halten können die Top-Weine in sehr guten Jahren meistens länger.

Für Burgundfans ist Anne Gros seit langem eine gehypte Adresse, denn ihr feingliedriger, duftiger und zarter Handschrift der letzten Jahre ist einfach verführerisch. Ihre überragenden Weinberge wie Richebourg, Grands-Echezeaux, Clos de Vougeot und mehr sind der Stoff, aus dem Pinot Noir-Träume gemacht sind. Alles in allem eine ur-sympathische und zurecht weltweit gehypte Domaine der Extraklasse.

Anne Gros ist mit Jean-Paul Tollot vom Weingut Tollot-Beaut in Chorey-les-Beaune verheiratet. Die beiden haben auch ein gemeinsames Weingut in Minervois im Languedoc.