Billaud-Simon verfügt heute über rund 17 Hektar Rebfläche. Die Reben sind im Schnitt rund 50 Jahre alt und wurzeln auf Kimmeridge-Gestein. Ein sehr kalkhaltiger Mergel, der typisch für die besten Lagen im Chablis, aber auch in der Champagne oder an der Loire ist. Im Weinberg wird naturnah und ohne Herbizide gearbeitet, das ist der Anspruch der Familie Faiveley, die auch ihre Lagen an der Côte d’Or großteils biologisch bewirtschaftet.
Die Crème de la Crème der Lagen
Alle Parzellen der Domaine befinden sich in einem Umkreis von zwei Kilometern am linken und rechten Ufer des Flusses Serein – also im Herzen dieser historischen Appellation.
Schaut man sich als Chablis-Fan das Lagenportfolio der Domaine an, kann einem dies schon das Herz höher schlagen lassen. Vaudésir, Les Clos, Les Preuses und Les Blanchots sind die vier großartigen Grand Crus, in denen Billaud-Simon Parzellen besitzt. Dazu kommen noch die vier besten Premier Crus der Region – Montée de Tonnerre, Mont de Milieu, Les Vaillons und Fourchaume. In letzterem Cru hat Billaud-Simon eine der spannendsten Parzellen überhaupt, sehr hoch am Waldrand gelegen, kühl und windoffen – ein sagenhafter Wein, leider nur in verschwindend kleinen Mengen produziert.
Fokus auf Terroir und Eleganz
Gelesen wird bei Billaud-Simon in der Regeln relativ spät, wohingegen Piuze und Fèvre eher früh lesen. Eine Umstellung für Faiveley, denn an der Côte d’Or erntet die Domaine in der Regel mit als erstes in jedem Ort – aber die Vorbesitzer Familie Billaud hatte sich auf späte Lese spezialisiert und die Weinberge darauf ausgelegt. Faiveley sah, dass es wunderbar funktionierte und behielt diesen Stil bei, da er dennoch berauschend frisch ist. Aber die Trauben sollen wirklich vollreif sein, da sie dann ihre maximale, aromatische Konzentration haben. Nach der Lese werden die Trauben nochmals von Hand sortiert, dann schonend gepresst und setzen sehr lange, für rund 48 Stunden ab. Man möchte hier so wenig Trub wie möglich im Most haben, um einen möglichst klaren, kristallinen Weinstil zu erzielen. Je nach Qualitätsstufe, Lage oder Jahrgang erfolgt die Reifung unterschiedlich lang. Die meisten Weine werden nur im Edelstahltank ausgebaut, nur einige der Premiers und Grands Crus reifen bei Bedarf für kurze Zeit im Holz.
Trotz der späten Lese wirken die Weine dann selbst in heißeren Jahrgängen niemals fett, sondern immer total klar, elegant und präzise.
Mineralität bis zum Abwinken
So eine geniale Balance aus konzentrierter Frucht, krachender Mineralität und kalkiger Textur findet man im Chablis nur bei den allerbesten Erzeugern, zu denen wir die Domaine Billaud-Simon definitiv zählen. Diese salzig-mineralische Ader, die alle Weine – vom einfachen Chablis bis hin zu den Grands Crus – in sich tragen, ist ein echtes Wiedererkennungsmerkmal. Wir haben enorm spannungsgeladene Chardonnays im Glas, die sich aromatisch irgendwo zwischen puristischem Blanc de Blancs Champagner und Riesling bewegen. Terroircharakter, aber dennoch charmant verpackt. Genialer, wirklich großer Chablis.