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Im Portrait

Yvon Métras

Weinberge mit einer alten Kirche

Chauvet forschte an Weinherstellung wie zu anno dazumal, als noch nahezu keine chemischen Hilfsmittel im Weinbau vorhanden waren. Es ist maßgeblich den Forschungsergebnissen des Önologen Jules Chauvet zu verdanken, der eng mit Métras zusammengearbeitet hat und diesen inspirierte und lehrte, dass Métras diesen Weg einschlug. Vor allem unter Naturweinfreaks gilt Métras seitdem als das Nonplusultra des Beaujolais, was ihm einen Platz neben den gehypten Naturwein-Stars des Juras – wie Pierre Overnoy, Kenjiro Kagami oder JF Ganevat – eingebracht hat. Seine winzige, nur etwas über fünf Hektar umfassende Domaine liegt bei Fleurie. Das Herzstück seines Weingutes sind die beiden Top-Lagen der Gemeinde: Grille-Midi und La Madonne.

Métras’ Flagship, der ›L’Ultime‹, gilt als DER Unicorn-Wein in Fleurie. In winziger Auflage produziert und irre teuer, erzielt er auf dem Markt nicht selten Preise, die den Grands Crus der Côte d’Or nicht nachstehen.

Eine absolute Ausnahmeerscheinung im eher ländlichen und bodenständigen Beaujolais.

Métras arbeitet seit Jahrzehnten biologisch und händisch in seinen steilen Granit-Lagen. Herbizide und Pestizide hat er schon direkt nach Übernahme der Familien-Domaine Anfang der 1990er Jahre verbannt. Seine ungeschwefelten, eher dunklen und sehr würzig-wilden Weine waren noch nie everybody’s darling, sondern sind schon immer der sehr eigenwilligen Handschrift dieses großen Winzer-Talents gefolgt.

Nach einer Kaltmazeration erfolgt die klassische Maceration Carbonique, teils arbeitet Métras auch mit teilweisen Maischegärungen. Die recht langen Mazerationszeiten von bis zu einem Monat geben den Fleuries nicht nur eine satte Farbe, sondern auch eine erdige, eher tee-artige Aromenwelt mit. Der Ausbau seiner Weine erfolgt in der Regel in gebrauchten Holzfässern. Den Weinen werden zu keiner Zeit Additive wie Hefen oder Schönungsmittel zugesetzt, auch auf Schwefelzugabe verzichtet Métras seitjeher. Trotz ihrer charakterstarken Würze und naturbelassenen Aromatik, sind Métras Weine stets elegant, trinkfreudig und bei aller Intensität auch leichtfüßig, verspielt und so saftig, wie wir die Weine aus Fleurie lieben.

Mittlerweile wird Yvon in der Domaine von seinem Sohn Jules unterstützt, der sein kompromissloses Winemaking und die aufwändige Handarbeit im Weinberg nahtlos fortsetzt. Die Legende lebt weiter.