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Im Portrait

Château de la Chaize

Hinter dem, was dann ins Glas kommt, steckt nicht nur großartiges Terroir, sondern vor allem eine Vision, die weit über den Wein hinausgeht. Diese ist nicht nur durch die 350 jährige Geschichte der Familie de La Chaize auf dem Château bestimmt, sondern wird seit 2017 hervorragend durch die Ideen des neuen Besitzers Chirstophe Gruy ergänzt. Bereits seit dem 13. Jahrhundert wird auf dem Land rund um das heutige Château Wein angebaut, über 700 Jahre Weinbau Geschichte also. Im Jahr 1670 übernahm Jean-François de La Chaize d’Aix, seinerzeit Seneschall von Lyon, das Gelände und ließ zwischen 1674 und 1676 ein neues Schloss errichten, das später in Château de La Chaize benannt wurde. Heute stehen sowohl das Schloss als auch die prächtig gestalteten Gärten unter Denkmalschutz, ebenso wie der imposante Keller, der mit über 250 Jahren nicht nur historisch, sondern auch funktional noch immer eine zentrale Rolle bei Château de La Chaize spielt.

Das Weingut ist mit 450 Hektar das größte im Beaujolais und im südlichen Burgund – wobei nur rund 150 Hektar tatsächlich mit Reben bepflanzt sind.

Der Winzer Chateau de la Chaize mit Familie

Der Rest der Fläche wird ganz bewusst nicht bewirtschaftet, sondern dient als Rückzugsort für Flora und Fauna. Hier sollen schon bald 50.000 Bäume stehen, um die Wälder aufzuforsten und einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten. Schon heute gibt es Bienenstöcke, sowie eine eigene Schafherde auf dem Weingut, wobei letztere die Rolle als natürlicher Rasenmäher im Weinberg übernimmt. Das vermindert die Bodenverdichtungen durch die Traktoren und gleichzeitig düngen die Tiere den Weinberg, ganz im Sinne eines geschlossenen ökologischen Kreislaufs. Überhaupt spielt Nachhaltigkeit auf Château de La Chaize mittlerweile nicht nur eine Nebenrolle, sondern ist zentraler Bestandteil des gesamten Denkens. Das komplette System ist auf ökologischen Anbau umgestellt, sämtliche Maschinen, Fahrzeuge und Geräte werden elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben, ein Mix aus Geothermie, Solarpark und Batteriespeicherung sorgt für energetische Autarkie und sämtliche Nebenprodukte werden im Sinne einer Zero-Waste-Philosophie wiederverwertet. Ziel ist ein CO₂-neutraler Betrieb, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch langfristig tragfähig ist und hier den Weinbau auch für zukünftige Generationen möglich macht. Durch Begrünung der Zeilen, gezieltes Mulchen und die Zugabe organischer Substanzen entsteht ein stabiles Bodenleben, das Erosionen reduziert, die Feuchtigkeit besser im Boden hält und den Reben hilft, mit Trockenstress und Nährstoffmangel umzugehen. Die Vielfalt an Mineralien, Pflanzen und Mikroorganismen sorgt für eine intensive biologische Aktivität, die letztlich auch Schadstoffe natürlich abbaut und das Gleichgewicht im Weinberg stabilisiert und somit Herbizide und Pestizide überflüssig macht. Seit Christophe Gruy das Weingut 2017 übernommen hat, hat sich einiges getan.

Die Qualität der Weine ist durch neue Kellertechnologie und ein durchdachtes Vinifikationskonzept im Gegensatz zu den vorherigen Jahren noch einmal deutlich gestiegen.

Das Weingut Chateau de la Chaize von oben

Jede Parzelle wird separat gelesen, vinifiziert und ausgebaut. Außerdem wird im Keller von de La Chaize durch ein neues System von Leitungen mit Gefälle nur mit Schwerkraft gearbeitet, was das Umpumpen des Mostes überflüssig macht. Nach der Gärung werden die Weine 8 bis 18 Monate in großen Fässern ausgebaut, die die Weine in ihrem Ausbau unterstützen, allerdings nie prägen. Die Reben wachsen bei de La Chaize überwiegend in Südostlage auf Granit- und Blausteinböden in einer Hügellandschaft mit bis zu 200 Metern Höhenunterschied. Das hört sich erstmal nach recht wenig an, macht im Wein dann aber doch einen geschmacklichen Unterschied aus. Umgeben sind die Weingärten von rund 300 Hektar Wald, der eine natürliche Barriere darstellt, die Mikroklima und Biodiversität zusätzlich stärkt. All das wäre zwar nett für einen Beitrag in einem Bio Magazin, aber für uns irrelevant, wenn die Weine nicht für sich sprechen würden. Und genau das tun sie. Die Weine von Château de La Chaize sind von burgundischer Klarheit geprägt, ruhig, elegant und voller Ausdruck. Sie erzählen von Terroir, von ihren Böden, ihrer Lage und dem kompromisslosen Anspruch von Christophe und Boris Gruy, dem Leiter des Weinguts. Kein vor Frucht sprudelnder, aufdringlicher, juicy Beaujolais in einer Klarglasflasche mit buntem Etikett, sondern ein moderner Klassiker, der der im Schatten des Burgunds stehenden Region eine gewisse Ernsthaftigkeit gibt und auf eine große Zukunft des Gebiets abseits des natural hypes, hoffen lässt. Verdient wäre es!

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Wir entschieden uns dafür, im Vergleich zu den Empfehlungen der Branche zu spät zu ernten, da das Kriterium „Gesundheit“ eine ideale Reife voraussetzt, die für die Entstehung eines qualitativ hochwertigen Weins günstig ist. Wir haben gut aufgepasst, denn der scharfe Most, der anschließend von unseren beiden Pressen (eine senkrecht, die andere waagerecht) abgegeben wird, spiegelt mit Präzision die Exzellenz unseres Weinguts wider.