Nur drei Weine des linken Ufers könnten berechtigten Anspruch erheben, zu 1ers Crus hochgestuft zu werden. La Mission Haut-Brion, das überhaupt nicht klassifiziert ist, Cos d’Estournel und Leoville Las Cases. Die Delons sind bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eigentümer dieses 2ème Crus, und ihr Wein gehört mindestens seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur absoluten Spitze Bordeauxs.
Trotz seiner immensen Dichte lässt er den spielerischen Aspekt eines Saint-Juliens niemals vermissen.
Nun beweisen seit dem Jahr 2000 Jean-Hubert Delon und seine Schwester Genevieve D’Alton auf Léoville Las Cases eindrucksvoll, dass sich Größe und Qualität bestens vertragen. Mit 96 Hektar ist das Weingut eines der größten im Bordeaux. Eigentlich ist es aber zweigeteilt. Der Grand Vin wird nur aus Trauben gekeltert, die aus dem Clos stammen. Das Portal zum Clos von Léoville Las Cases – und nicht etwa ein Châteaugebäude – schmückt auch das Etikett des Grand Vin. Dieser ummauerte Weinberg grenzt im Osten an die Gironde und im Norden direkt an Château Latours l’Enclos, aus welchem wiederum der Grand Vin Latours gewonnen wird. Getrennt werden beide Weingärten nur durch eine kleine Wasserscheide. Eine solche Nachbarschaft, in Geographie und Qualität, ist vermutlich einmalig. Der Clos du Marquis ist demnach in Wirklichkeit kein Zweitwein. Er stammt aus Weingärten, die dem Wasser abgewandt, direkt nördlich an die von Léoville Barton grenzen.
In guten Jahren muss man den Clos du Marquis zu den besten Weinen Saint-Juliens zählen. Léoville Las Cases ist trotz seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu Pauillac seinem Terroir immer treu. Trotz seiner immensen Dichte lässt er den spielerischen Aspekt eines Saint-Juliens niemals vermissen. In schwierigen Jahren untermauert er seinen potenziellen Anspruch auf einen 1er Cru-Status noch mehr als in guten und zählt immer zu den besten zehn Rotweinen Bordeauxs.