Croix de Labrie ist ein Saint-Émilion Grand Cru, dessen Weinberge sich einerseits direkt neben dem Château, auf bestem, hochgelegenen Terroir von Saint-Christophe des Bardes befinden, sowie angrenzend an die des renommierten Château Pavie. Anfang der 1990er Jahre entwickelte sich insbesondere in Bordeaux der eher scherzhaft gemeinte Begriff »Garagenwinzer« – kleine Spitzenproduzenten, die große Weine hervorbrachten. Im Gegensatz zu den etablierten Châteaux haben sie keine großen Rebflächen oder prunkvolle Bauten vorzuweisen, ihre Weine sind häufig aber auf Augenhöhe mit den bekannten Namen des Bordelais. Croix de Labrie ist eines dieser Weingüter, die man heute zu den absoluten Stars dieser Kategorie zählt.
Die heutigen Eigentümer sind seit 2012 Axelle und Pierre Courdurié. Mit ihrem Fokus auf den parzellengenauen Ausbau führen sie ihr Weingut dabei eher wie eine kleine Domaine im Burgund. Im Schnitt etwa 50 Jahre alte Reben, sehr dicht gepflanzt, sehr geringe Erträge. Das Terroir steht hier komplett im Vordergrund. Axelle ist hier federführende Winzerin, die das ganze Jahr auf dem Château vom Rebschnitt bis zur Ernte und dann von der Weinbereitung bis zum Ausbau für jeden Schritt hauptverantwortlich ist. Dabei wird sie von ihrem Ehemann Pierre unterstützt, der sonst überwiegend für den Vertrieb und Vermarktung der Weine verantwortlich ist.
Im Weinberg wird nach biodynamischen Richtlinien gearbeitet. Kaum Einsatz von Traktoren, überwiegend wird mit dem Pferd bewirtschaftet. Außerdem viel Handarbeit: Manuelles Entblättern, Grünlese, sehr selektive Handlese in kleinen Kisten. Sobald die Trauben im Château angekommen sind, wird zunächst noch einmal ganz genau auf einem Rütteltisch sortiert und alles ohne Pumpen in kleine Tanks befördert. Dort wird langsam vergoren. Der Ausbau erfolgt anschließend überwiegend in neuem Holz und dauert für den Erstwein Château Croix de Labrie mindestens 18 Monate. Beim Verschnitt der Grundweine für die finale Cuvée, werden Axelle und Pierre Courdurié von niemand geringerem als den beiden Top-Beratern Michel Rolland und Hubert de Boüard unterstützt. Das Ergebnis sind strukturierte, kraftvolle Saint-Émilion mit hohem Lagerpotenzial.