2022 war sein letzter und womöglich bester Jahrgang vor dem aus finanziellen Gründen erfolgtem Verkauf an einen amerikanischen Investor Anfang 2023. 2022 ist somit sein großes Vermächtnis! Der Wein steht auf dem Kalksteinplateau zwischen Fombrauge und Tour Saint Christophe, direkt oben auf der Kuppe, am Rande Saint-Émilions gelegen, kurz vor Castillon. Benoit Trocard wohnte dort bis März 2023 persönlich. Somit hatte er täglich Kontakt zu den Reben. Nur sieben Hektar. Kalkstein mit etwas Lehm darüber, dies ergibt immer wuchtige und zugleich feine Weine. Alte Reben, 6.600 bis 10000 Stöcke pro Hektar. 75 Prozent Merlot und 25 Prozent Cabernet Franc. Inzwischen liegt der Anteil von Neuholz bei Clos Dubreuil nur noch bei 50 Prozent. Der Rest wird im gebrauchten Holz ausgebaut. Das bekommt ihm extrem gut. Seit 2020 gar kein Presswein mehr, sondern nur noch Free Run Juice. Der Wein wird komplett entrappt, die Beeren werden vor der Fermentation aber nicht angequetscht. Keine Schwefelung. Spontanvergärung. Die Gärung beginnt innerhalb der Beeren, was die Frucht bewahrt. Zusammen mit dem geringeren Neuholz-Anteil und dem Free Run Juice führt das dazu, dass sich die Stilistik bei Clos Dubreuil massiv verändert hat. Hin zur Balance, hin zur frischen Frucht. Jetzt ist es im Grunde ein Saint-Émilion der Finesse, auch wenn er immer noch verdammt viel Power mitbringt.