Der größte Teil der 19 Hektar Rebfläche von Canon La Gaffeliere liegt auf flachem Gelände mit Sandboden am Fuß der Hänge. Zu den qualitativen Veränderungen, die den Erfolg des Weinguts bedingen, gehört die späte Lese und die Einführung eines Zweitweins für schwächere Partien. Auch wurde der Anteil an neuen Barriques erhöht. Als Ergebnis dieser Neuerungen entstehen großzügige, schmeichelnde und volle Saint-Émilions. Den größten Qualitätssprung machte Château Canon La Gaffeliere nach 1997, als es Graf Neipperg gelang, den talentiertesten und heute wahrscheinlich besten Berater und Önologen Saint-Émilions, Stephane Derenoncourt, für seine Güter zu gewinnen.
Bereits seit dem 13. Jahrhundert bauten die Grafen von Neipperg Wein in ihren Ländereien an, damals noch auf ihren Deutschen Besitztümern. Seitdem steht der Weinbau im Mittelpunkt der Grafen. Daher behält Stephan von Neipperg die über 800 Jahre alte Tradition der Familie bei und wacht über die Weingüter der Familie im Bordelais. Und das mit größtem Erfolg! Château Canon La Gaffelière liegt südlich des Ortes Saint-Émilion, das Terroir besteht aus mit Ton durchsetzten Kalk- und Sandböden. Durch die Bodenbeschaffenheit eignet sich nicht nur der Anbau der in Saint-Émilion dominierenden Rebsorte Merlot, sondern auch ein mit 40 Prozent ungewöhnlich hoher Anteil an Cabernet Franc und 10 Prozent Cabernet Sauvignon. Die warmen Böden erlauben den Cabernets optimal auszureifen, diese können dann den opulenten Merlot mit Kraft und weiteren Aromen ergänzen und so werden aus den Weinen von Canon La Gaffelière komplexe Meisterwerke, die durch Eleganz und Finesse glänzen.
Die eleganten, komplexen und hervorragend strukturierten Weine von Château Canon La Gaffelière zeigen, wie durch Qualitätsoptimierung und harte Arbeit ein erstklassiger Wein erzeugt werden kann, der sogar in der Champions League des rechten Ufers mithält.
Canon La Gaffelière hat etwa 20 Hektar Rebfläche und ist mit 5.500 Rebstöcken pro Hektar relativ dicht bepflanzt, die Rebstöcke sind im Schnitt 50 Jahre alt. Seit Jahren arbeitet Canon La Gaffelière aus Überzeugung biologisch und ist auch zertifiziert. Es werden lediglich 50.000 bis 60.000 Flaschen im Jahr produziert, was für die Größe des Weinguts wenig ist und deutlich auf die Ertragsreduzierung hinweist, die durch das Team von Canon La Gaffelière vorgenommen wird. Die Ernte erfolgt parzellenweise, um den optimalen Reifegrad zu erreichen, und von Hand in kleinen Kisten, um Beschädigungen zu vermeiden. Es wird im Weinberg und im Weingut aussortiert, um nur die optimalen Beeren für den Wein zu verwenden. Die Gärung dauert 28 bis 35 Tage in Holzbottichen bei kontrollierter Temperatur. Die langsame, temperaturregulierte Gärung soll eine zu warme Gärung und die daraus resultierenden marmeladigen Aromen vermeiden und die Weine auf der finessreichen Seite lassen. Canon La Gaffelière baut die Weine für 15 bis 20 Monate in 80 Prozent neuen Barriques aus. Besonders ist, dass nicht dogmatisch geschönt oder filtriert wird, sondern dass man sich den Luxus erlaubt, nur dort einzugreifen, wo es nötig ist, um dem Wein die größtmögliche Entfaltungsmöglichkeit zu geben.
In seiner Klassifikationsstufe zählt Canon La Gaffelière zu den besten Château und damit auch zu den besten in ganz Saint-Émilion. Seit 1994 wurde keiner der Weine von Château Canon La Gaffelière mit weniger als 90 Parker Punkten bewertet. Und die folgende Generation arbeitet bereits mit und steht schon in den Startlöchern, um irgendwann die Geschicke der Weingüter zu übernehmen. Noch halten allerdings Stephan und seine Frau Sigweis, die seit 1983 in Saint-Émilion leben, federführend die Familientradition aufrecht. Durch ihr riesiges Engagement konnte sich Canon La Gaffeliere unter den großen Château von Saint-Émilion einreihen. Große Klasse!