Die Reben von Château Petit Village stehen auf den weltberühmten Kiesböden Pomerols in allerbester Lage auf dem Hochplateau, im Herzen der Appellation. Die direkten Nachbarn sind alles andere als Unbekannte und so finden sich die 10 Hektar von Petit Village neben Legenden wie Le Pin, Petrus, Vieux Chateau Certan und La Conseillante. Die Rebfläche von Château Petit Village ist eine große Parzelle am Stück, die trotzdem unterschiedliche Böden aufweist. Die bereits erwähnten Kiesböden dominieren, sind jedoch mal mit mehr Lehm, mal mit Anteilen von Quarz, Eisen und Feuerstein durchmischt. Der Kies speichert Wärme und sorgt dafür, dass die Trauben gleichmäßig ausreifen können, zudem verhindert er Staunässe, da das Regenwasser gut abfließen kann. Weiter unten kommt mehr Lehm ins Spiel, der einen kühlenden Effekt hat und dafür sorgt, dass der nährstoffreiche Boden, den die Wurzeln der Reben so dringend benötigen, nicht austrocknet. Zudem speichert Lehm Wasser, was in Zeiten von Dürre hervorragend ist. Quarz, Eisen und Feuerstein sorgen für wichtige Mineralstoffe.
Durch aufwendige Bodenanalysen konnten die Neupflanzungen der letzten Jahre so ausgerichtet werden, dass die jeweiligen Rebsorten auf den für sie optimalen Böden stehen. Angebaut wird zu 75 Prozent Merlot, der dem Wein sein Rückgrat gibt, ihn samtig, rund und fruchtig erscheinen lässt. Die 18 Prozent Cabernet Franc und die 7 Prozent Cabernet Sauvignon runden den Wein ab und geben ihm Struktur, Komplexität und Frische. Das Gesamtpaket verspricht bereits einen großen Pomerol, mit viel Tiefe, Finesse, Ausgewogenheit und dem wichtigsten Faktor: Einem herrlichen Geschmack.
Bereits in der Nase ist der Petit Village ein Ausdruck von Hedonismus, allerdings nicht so maßlos üppig wie viele überbewertete Bordelaiser Weine, sondern auf eine schicke, komplexe, feine und austarierte Art.
Die Weine sind im Geschmack so frisch und finessenreich wie die größten, ja mittlerweile oft unbezahlbaren Weine aus Pomerol, allerdings durch die herrliche Fruchtintensität so ausgewogen, dass man sich in die meisten Petit Village einfach nur reinlegen möchte. Qualitativ ist bei Petit Village alles spitze und reicht vom erfahrenen Team, über eine aufwändige Lese per Hand, bis hin zur Auswahl bester Fässer. Die Weine werden nicht dogmatisch in stark getoastetes neues Holz gepackt, um gewissen Kritikern zu gefallen, sondern werden Jahr für Jahr in einer fein ausgewählten Balance aus neuem und einjährigem Holz gelagert. Mit neuester Technik wurde bei Petit Village in den letzten Jahren einiges erneuert und sogar die Weinberge wurden optimiert, bessere Klone, die Ausrichtung der Rebzeilen und vor allem die Anpassung der Rebsorten auf den leicht unterschiedlichen Böden. Die Weine von Petit Village sind schon großartig, was in Zukunft kommt, könnte allerdings einen kometenhaften Aufstieg in die allererste Reihe bedeuten.