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In der aktuellen Ausgabe des WEINWISSERS widmet sich der Chefredakteur Giuseppe Lauria dem Bordeaux Jahrgang 2021. Schon die Überschrift gibt den Weg vor und »besser als erwartet« ist für Lauria auf eine neue Neo-Klassik zurückzuführen.
Mit dem Jahrgang 2021 liegt nicht nur in Bordeaux nach drei Sonnenjahren ein kühles, herausforderndes Jahr im Fass. Nachdem »Mutter Natur« den Winzern und Konsumenten für die entbehrungsreiche Zeit der Pandemie mit einem Traumjahr Trost spendete, sah es in 2021 nicht ganz so rosig aus – gerade in Bordeaux, wo erst Frost, dann Dauerregen und Hagel den Winzern alles abverlangte.
Und dennoch entpuppte sich das Jahr als besser als erwartet, wenn auch freilich heterogen. Es gibt viele sehr gute bis herausragende Weine und einige wenige sogar nahe dem Niveau der gigantischen Vorjahre. Selten zuvor habe ich es erlebt, dass ein Jahrgang so kontrovers diskutiert wird. Manch einer sieht ihn sogar als großen klassischen Jahrgang, die meisten sehen ihn aber etwas kritischer und differenzierter. Klein ist er ganz sicher nicht. Es gibt viel Positives.
In solchen Jahren bemühen viele den etwas abgedroschenen Begriff der »Klassik«. Was das genau heißt, ist freilich der freien Interpretation zugänglich. Was aber zutreffend ist: Nach mehreren warmen Jahren mit hohen Alkoholwerten und dichter Konzentration zeigt sich Bordeaux 2021 in diesem Sinne »klassisch«. Die meisten Weine liegen wieder im Normbereich von rund 13 %-vol. – also ein sehr gutes Jahr für Liebhaber des etwas schlankeren Bordeaux-Stils.
Für mich ist es eher eine Art »Neo-Klassik«, weil man solche Jahrgänge heutzutage mit mehr Know-how vinifiziert. Auch haben die meisten Bordeaux mit dem alten Claret-Stil, der auch dieser Tage gerne zitiert wird, wenig zu tun. Die neuen Techniken und die ausgeklügeltere Weinbergsarbeit ermöglichen es den Gütern, auch in solchen Jahren konzentriertere Weine als noch vor 20 oder 30 Jahren zu produzieren.
Giuseppe Lauria
Chefredakteur WEINWISSER