Auf den mystischen Steilhängen in Douro, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, wachsen seit Jahrhunderten die Trauben, aus denen Portugals berühmtester Wein, der Portwein, entsteht.
Das Douro Tal ist das älteste Weinanbaugebiet der Welt. Die Weinbauregion Douro liegt im Norden Portugals und ist nach dem Fluss benannt, der durch das Tal fließt. Beinahe dramatisch »fräst« sich der Douro hier durch das Schiefer- und Granitgebirge. Portwein wird immer traditionell und hochqualitativ hergestellt. Ursprünglich von Engländern eingeführt, um Weine für den Transport besonders haltbar zu machen, ist Portwein heute weltweit ein Begriff. Die Lese erfolgt per Hand (etwas anderes wäre an den Steillagen auch nicht möglich), die Trauben werden mit den Füßen eingetreten und die spontane Gärung wird durch die Zugabe von Branntwein gestoppt. Durch das Abstoppen der Gärung kann entschieden werden, wie süß der Wein werden soll. Wird die Gärung früh gestoppt, ist der Zucker noch nicht vollends in Alkohol umgewandelt und dementsprechend süßer. Einige Portweine scheinen ewig genießbar zu sein, das liegt dann meistens am erhöhten Zucker- und Alkoholgehalt. Der Portwein reift grundsätzlich für mehrere Jahre in Fässern rund 80 Kilometer weiter westlich, nahe Porto, in den Portwein-Kellern der Stadt Vila Nova de Gaia. Was daraus entsteht, ist spektakulär. Portwein, die ewig lagerfähige Legende aus dem Douro Tal. Etliche Spielarten des Portweins existieren, Ruby und Tawny sind nur die Spitze des Eisbergs.
Je nachdem, wie der Wein ausgebaut wird, entstehen in größeren Fässern durch geringere Oxidation eher straighte Portweine, die fein auf der Frucht laufend sind. Ruby Ports, deren Name sich von der rubinroten Farbe ableitet, entstehen. Diese können ein Verschnittwein aus verschiedenen Jahrgängen sein, die kurz lagern und oft rotfruchtig und tanninreich, mit mittlerer Struktur sind. Sie können aber auch als Reserva oder als Vintage Port ausgebaut werden, um an Komplexität zu gewinnen. Tawny Portweine hingegen werden in 550 Liter Fässern, den sogenannten Pipes, ausgebaut, durch die kleineren Fässer oxidieren die Weine schneller, als die Rubys und bekommen ihre blasse Farbe (Tawny heißt etwa Lohfarben). Die Aromen gehen eher ins nussige-karamellige, der Portwein wird weicher und der Abgang länger. Manche Tawnys lagern über 40 Jahre in ihren Fässern, bevor sie abgefüllt werden! Die Krönung des Portweins ist aber der Vintage Port, der eher reduktiv ausgebaut wird. Er wird nur aus exorbitant guten Jahrgängen hergestellt, zum Teil auch nur aus einzelnen Lagen, um das Terroir zusätzlich zu betonen.
Vintage Ports lagern nur etwa 1-2 Jahre in großen Fässern, um den Wein recht frisch und mit jugendlicher Aromatik auf die Flasche zu ziehen, wo der Vintage Port für mindestens 15 Jahre reifen sollte, vorher ist das Tannin noch zu aggressiv. Vintage Ports sind tiefrot, Aromen von reifen Früchten, Schokolade, Tabak und Gewürzen sind deutlich spürbar. Wenn Sie eine gut gereifte Flasche Vintage Port finden, sollten Sie diesen in vollen Zügen genießen, denn diese Spezialität ist rar. Des Weiteren gibt es Colheita Port, Late Bottled Vintage Port, Vintage Character Port, Garrafeira Port, Crusted Port und Weißen Port. Weißer Port ist den letzten Jahren zunehmend beliebter geworden, vor allem der trockene, der fruchtiger, reifer und aromatischer werden kann als ein Sherry Fino und dennoch ein gewisses Spiel mit der Frucht bewahrt. Portwein ist eine Wissenschaft für sich, das Entdecken macht allerdings unfassbar viel Spaß und die komplexe Welt des Portweins ist jeden Reise wert!