Die Welt der Öle und Soßen ist facettenreich und eine Entdeckung wert. Ob Olivenöl oder Sojasoße, handwerkliche Produkte nehmen weltweit die Küchen ein!
Die Welt der Olivenöle ist beinahe ebenso komplex und facettenreich wie die Welt der Weine. Kein Wunder, denn Olivenöl wird schon seit vielen tausend Jahren im Mittelmeerraum produziert, wo auch die Mehrzahl der rund 850 Millionen Olivenbäume der Welt steht. Dem Öl wurden schon immer gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt und mittlerweile ist auch klar, dass es durch seine hohe Anzahl an Antioxidantien tatsächlich nicht nur hervorragend schmeckt, sondern wenn es kalt gepresst wurde, dazu auch noch viele wertvolle Inhaltsstoffe enthält. Olivenöl ist eine echte kulinarische Bereicherung, von bodenständigen und rustikalen Gerichten bis hin zu den Kreationen der besten mit Michelin Sternen dekorierten Restaurants.
Qualitätsmerkmale
Olivenöle unterscheiden sich extrem in Farbe und Geschmack. Das hängt zum einen davon ab, wo die Olivenbäume wachsen, aus welchen der circa 350 Olivensorten das Öl hergestellt wurde, wie frisch es ist und nicht zuletzt auch davon, wie oft die Oliven gepresst wurden. Beim ersten Pressen entsteht das sogenannte native Olivenöl extra. Es ist qualitativ das beste Olivenöl mit dem ausgeprägtesten Geschmack. Dieses hochwertige Öl ist extrem lichtempfindlich, daher wird es in dunklen Flaschen angeboten.
Farblich reicht die Palette von zartem Gelb-Grün hin zu tiefem Grün, geschmacklich von grasigen Noten hin zu würzigen, an weißen Pfeffer erinnernden oder gar süßen Noten, die an Nüsse oder Mandel erinnern. Öle, die aus Oliven mitsamt ihren Kernen gepresst werden, sind in der Regel bitterer als die aus entkernten Oliven. Das liegt daran, dass Tannine und Polyphenole, die zur Bitterkeit des Öls beitragen, zum größten Teil in den Steinen sind. Farbe und Geschmack unterscheiden sich erheblich je nach Herkunftsland und Region, denn die Olivensorten werden – ebenso wie Rebsorten – häufig traditionell in einer bestimmten Region angebaut. Ebenso wie bei der Weinherstellung spielen auch bei Olivenölen das Klima und die Bodenverhältnisse eine wichtige Rolle. Selbst Olivenöle, die vom selben Hersteller gemacht werden, können sich daher über die Jahre dramatisch unterscheiden. Für die Herstellung hochwertiger Olivenöle gelten ähnliche Voraussetzungen wie für die Herstellung hochwertiger Weine. Der Lesezeitpunkt ist von enormer Wichtigkeit, da überreife oder bereits beschädigte Oliven mit Druckstellen die Qualität mindern würden. Ein Olivenbaum trägt ungefähr 20 Kilogramm Oliven – je älter der Baum, desto geringer sind die Erträge. Die Olivenbäume von COS aus Sizilien, beispielsweise, sind bis zu 400 Jahre alt und produzieren zwar recht wenig Oliven, dafür aber von grandioser Qualität.
Es werden ganze 14 Kg Oliven für einen Liter des legendären biodynamischen Olivenöls von COS verwendet!
Verarbeitung
Bei der Verarbeitung von Oliven zu Olivenöl gelten strenge Hygienevorschriften. So sollte für beste und puristische Geschmacksergebnisse die Presse penibelst sauber gehalten werden. Für die Herstellung qualitativ hochwertiger Öle darf die Temperatur beim Pressen schonende 27 °C nicht übersteigen, nur bis dahin gilt es als kaltgepresst. Bei billigeren Ölen ist daher Vorsicht geboten, denn sie werden häufig bei wärmeren Temperaturen gepresst. Dabei leidet nicht nur die Qualität durch das Einsetzen chemischer Prozesse, sondern auch der Geschmack des Olivenöls verändert sich. Außerdem gehen dabei viele der wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Haltbar gemacht wird hochwertiges Olivenöl übrigens durch Filtration, nicht durch Erhitzen.
Bei Olivenölen hört die Welt der hochqualitativen Küchen-Must Haves jedoch nicht auf. Es gibt zahlreiche weitere, die einen Qualitätsanspruch haben, der nur mit dem von Winzern vergleichbar ist. Es gibt eine Vielzahl an fermentierten Soßen, die jeden Genießer in ihren Bann ziehen können! Allen voran gilt es hierbei Sojasoßen zu nennen. Mittlerweile gehört diese zu jeder Küchenausstattung.
Die Wurzeln der Sojasoße gehen in etwa auf die Zeit um die Geburt Christi zurück, jedoch ist es schwer zu dieser Zeit eine genaue Zuordnung zu machen. Nach Japan fanden Sojasoßen ihren Weg im 6. Jahrhundert. Heutzutage wird Sojasoße in ganz Südostasien verwendet, jedoch haben sich aus dem Grundrezept einige regionale Abweichungen entwickelt. So ist zum Beispiel eine indonesische Kecap nicht mit der feinen Shōyu aus Japan vergleichbar.
Die Herstellung ist bei allen Sojasoßen sehr ähnlich. Alles beginnt mit Sojabohnen und Weizen, die zuerst gedämpft und angeröstet werden, um die Grundlage für das vielschichtige Aroma zu schaffen. Die Mischung wird anschließend mit einer speziellen Hefe, bei japanischen Soßen wird hierbei das berühmte Koji verwendet, und Wasser angesetzt und in großen Fässern zur Gärung gebracht. Hier entwickeln sich über Monate, teils Jahre, komplexe Umami-Noten, die für den tiefen, leicht süßlichen und doch herzhaften Geschmack sorgen.