Die Bezeichnung »Elbflorenz« für Dresden deutet schon an, dass die klimatischen Bedingungen andere sind als die Region glauben macht.

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Im Überblick

Weinregion Sachsen

Sachsen ist das nordöstlichste Weinanbaugebiet Deutschlands. Von Dresden, der geografischen Mitte, bis zur polnischen Grenze sind es nur 50 Kilometer. Doch die Bezeichnung »Elbflorenz« für Dresden deutet schon an, dass die klimatischen Bedingungen andere sind als die Lage glauben macht. Ursache dafür ist die Wärmflasche Elbe. Außerdem erwärmen sich die Böden aus porösem Löß, verwittertem Granit und Buntsandstein schnell.

Weinberge von Klaus Zimmerling
Weinberge von Klaus Zimmerling

Nachdem in Sachsen zur Wende nur noch 60 Hektar mit Reben bestockt waren, hat sich der Weinbau heute auf knapp 500 Hektar ausgedehnt. Wahrscheinlich würden es noch mehr sein, wenn Grund und Boden nicht für den Haus- und Straßen­bau benötigt würden. Denn die Preise, die für die Weine erzielt werden, sind hoch.

Sächsi­scher Wein ist eine
Rar­ität.

Die Rebflächen liegen weit zerstreut über das ganze Anbaugebiet. Sie reichen von Heinrichsburg im Westen bis über Pirna hinaus im Osten. Ein Zentrum des Weinbaus gibt es nicht. Die größten zusammenhängenden Rebflächen findet man bei Radebeul (Schloss Wackerbarth) und Meißen (Schloss Proschwitz). Diese beiden Wein­güter allein machen rund ein Drittel der sächsi­schen Rebfläche aus. Die meisten anderen Betriebe besitzen nur zwi­schen zwei und fünf Hektar. Martin Schwarz, der ehe­malige Kellermeister von Schloss Proschwitz, hat gerade mal 2,1 Hektar Rebenbesitz, verteilt auf mehrere Mini-Weinberge. Das Sortenspektrum ist in Sachsen breit gefächert. Müller-Thurgau liegt in der Rangliste knapp vorn (16 %), gefolgt von Riesling (14 %), Weißburgunder (12 %) und Grauburgunder (10 %). In kleinen Mengen findet man auch Traminer, Scheurebe, Elbling und als sächsische Spezialität den Goldriesling, eine aus dem Elsass stammende Kreuzung Riesling × Courtillier. Auch Rotwein wird erzeugt. Spätburgunder ist führend, daneben gibt es kleinere Bestände von Regent, Dornfelder, Frühburgunder, Dunkelfelder. Die Qualität der sächsischen Weine ist heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, durchweg tadellos. Die Weine zeigen eine schöne, mineralische Säure und eine ausdrucksvolle Frucht.