Nur etwas südlich von Bad Kreuznach, eingebettet in eine wunderschöne Heidelandschaft zwischen Hügeln, alten Bachläufen und Steinbrüchen, liegt das Weingut Wagner-Stempel in Siefersheim, dem Melting Pot zwischen Nahetal und nördlichem Rheinhessen. Das vulkanische Terroir ähnelt dem der Nahe mehr als dem Kalkstein Rheinhessens, ist aber mit einem Hauch mehr Wärme und anderer Bodenzusammensetzung ein ganz eigenes, uniques Terroir. Auch geschmacklich prallen hier die Welten der kargen, steinigen Nahe und der warm-würzen, texturierten Kalkstein-Art Rheinhessens aufeinander – wie eine Fusion aus Schönleber, Fröhlich und Wittmann.
Bereits 1845 wurde der Grundstein für den Wagner’schen Hof gelegt. Die Paradelagen Höllberg und Heerkretz waren schon im 20. Jahrhundert in Familienbesitz. Heute ist durch einen Tausch mit den Freunden von Bischel mit dem Binger Scharlachberg noch eine weitere legendäre Lage des nördlichen Rheinhessens im Portfolio.
In seinen Weingärten arbeitet Daniel Wagner zertifiziert biologisch, von der Unterstockarbeit über das Laubwand-Management bis zur Lese ist alles mühselige Handarbeit, aber diese atemberaubende Präzision und der laserartige Fokus der Wagner’schen Weine ist anders nicht zu erreichen – das ist klar! Im Keller werden für die Top-Weine überwiegend klassische Stückfässer aus deutscher Eiche verwendet. Also altes Holz, neutral und reduktiv, aufs Wesentliche reduziert, so wie es Daniel Wagner eben liebt. Er spielt auch gerne mit etwas Edelstahl, um noch mehr von dieser reduktiven Spannung und Puristik, die er so sehr schätzt, in seine Weine zu bekommen.
Daniel Wagners Stil ist schlank, fast dramatisch mineralisch, er bewegt sich auf der Slackline zwischen Reife und Kargheit tänzelnd, scheinbar mühelos. Seine GGs Heerkretz und Scharlachberg zählen mittlerweile zuverlässig zu den besten Rieslingen des Landes.
...eine Kombination aus Kühle und Anmut, die in der Welt des trockenen Rieslings und auch sonst äußerst selten ist.
– Stuart Pigott für James Suckling
Wer auf rasanten Riesling steht, der keine Gefangenen macht, der ist bei Wagner-Stempel genau richtig. Es ist nicht nur puristisch ohne Ende, sondern verliert eben auch nie das Lecker-Gen, wie bei Dönnhoff, Wittmann und Co. Mit seinem Terroir zwischen brachialer, feuersteiniger Vulkan-Manier und cremigem, feinem Schmelz Rheinhessens ist er dabei ziemlich einzigartig in der so bunten Welt des aktuell dynamischsten deutschen Anbaugebietes.