Innerhalb weniger Jahre hat sich Prinz mit seinem hohen Qualitätsanspruch und dieser geradlinigen Rieslingstilistik mittlerweile in der absoluten Spitzenliga des Rheingaus etabliert. Ursprünglich war Weinbau nur ein Hobby für Fred Prinz. Wie in vielen Familien der Gegend, bewirtschaftete auch seine ein paar Rebstöcke. Fred hatte eigentlich mit dem Gedanken gespielt, Architektur oder BWL zu studieren, entschloss sich dann jedoch für ein Studium an der Uni Geisenheim. Nach seinem Studium konzentrierte er sich zunächst auf den Vertrieb und landete eine Stelle bei den Hessischen Staatsweingütern. Nach und nach fand er aber immer mehr Gefallen an der Arbeit im Keller, bis es sich 2002 ergab, dass er die Stelle des Kellermeisters übernahm. Zwei Jahre später ergab sich dann die einzigartige Möglichkeit, das ehemalige Weingut Wolf in Hallgarten zu übernehmen. Damals war Fred bereits über 40 Jahre alt und dachte sich »Jetzt oder nie!« und hing seinen Job beim Kloster an den Nagel. Die herausfordernde Anfangszeit, in der er die fünf Hektar im Nebenerwerb bearbeitete, hat sich ausgezahlt und die Entwicklung und der Erfolg des senkrecht durchgestarteten Weinguts gaben ihm Recht. Bereits 2005 wurde das Weingut Prinz in den VDP aufgenommen.
Innerhalb weniger Jahre hat sich Prinz durch hohen Qualitätsanspruch und geradlinige Rieslingstilistik in der Spitzenliga des Rheingaus etabliert.
Prinz bewirtschaftet heute rund 11 Hektar Weinberge in Hallgarten, Oestrich, sowie neuerdings auch in Erbach und Rüdesheim. Dabei unterstützen ihn neben seiner Frau Sabine, auch die beiden Kinder Anna und Florian. Schonende Verarbeitung und ein respektvoller Umgang mit der Natur sind hier die Grundvoraussetzung für jedes Produkt. Dabei ist die Rollenverteilung auch ganz klar: Während Fred sich als Oenologe um die Traubenverarbeitung und den Ausbau kümmert, ist Sohn Florian mittlerweile für den Außenbetrieb verantwortlich.
Im Keller wird sehr langsam und schonend gepresst. Dabei wird mit unterschiedlichen Maischestandzeiten und auch der Dauer auf der Hefe gespielt und experimentiert. Das Traubenmaterial wird nicht durch Pumpen transportiert, sondern mithilfe eines Kippsystems schonend in die Tanks geleitet. Vergoren wird spontan mit weinbergseigenen Hefen, ausgebaut entweder im Stahl oder im großen Holz – je nach Lage und Stilistik. Man ist hier niemals dogmatisch, der Ausbau muss zum jeweiligen Lagencharakter passen und immer Raum für Terroir lassen. Die Umstellung auf Bioanbau begann 2009 zunächst mit der Hälfte der Weinberge. Das Experiment war so überzeugend, dass nur kurze Zeit später der komplette Umstieg aller Lagen erfolgte. Seit 2013 ist das Weingut nun auch Öko-zertifiziert. Florian stieg 2018 ins Weingut ein. Schon während seines Studiums in Geisenheim faszinierte ihn das Thema Biodynamie, weshalb nach und nach immer mehr biodynamische Ansätze und Praktiken Einzug in den Betrieb fanden. Angefangen bei der Herstellung des eigenen Komposts, hin zu anderen biodynamischen Präparaten wie Hornmist und Hornkiesel, konnte die Familie die positiven Auswirkungen auf ihre Reben verzeichnen.