Mitten in Deidesheim, im Herzen der Pfälzer Mittelhaardt, liegt das Weingut Reichsrat Von Buhl. Ein seit über 170 Jahren familiengeführter Spitzenbetrieb, der seit jeher bekannt ist für seine großartigen Terroirs in den mitunter renommiertesten Weinbergslagen des Landes. Hier entstehen finessenreiche, terroirgeprägte Rieslinge und die vielleicht besten Sekte Deutschlands.
Aber wer nicht bei Buhl war, der weiß nicht, was Forster Riesling hernieden ist.
– Felix Mendelssohn Bartholdy
(Nach seinem Besuch bei Franz Peter Buhl)
Gegründet wurde das Weingut im Jahr 1849 von Franz Peter Buhl im Zuge der Aufteilung des ursprünglichen Weinguts Jordan in drei kleinere Güter: Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, Von Winning (ehemals Dr. Deinhard) und Von Buhl. Nach dem Tod von Franz Peter im Jahr 1862, übernahm sein Sohn Armand von Buhl die Leitung, der in den darauf folgenden Jahren Pionierarbeit in der deutschen Weinbaupolitik betrieb und damit maßgeblich an der Gründung des deutschen Weinbauverbands beteiligt war. Zu dem Zeitpunkt besaß Von Buhl bereits ein beachtliches Portfolio an Top-Parzellen in den noch heute berühmten Deidesheimer und Forster Lagen, welches durch eine Heirat noch einmal deutlich erweitert werden konnte. Einige Jahre später wurde Armand für seine politische Arbeit der Adelstitel »Reichsrat« vom Königreich Bayern verliehen, der seit 1912 offiziell Bestandteil des Namens ist. Es folgten Jahre der steten Entwicklung, die auch mit einigen Inhaberwechseln einhergingen, bis im Jahr 2005 schließlich die Niederberger-Gruppe das Weingut übernahm. Seit 2009 sind Weinberge und Weine ökologisch zertifiziert, zudem finden immer mehr biodynamische Praktiken Einzug in die alltägliche Arbeit.
Heute wird Reichsrat Von Buhl von Monika Schmid und Simone Frigerio geleitet, der seit 2019 auch als Kellermeister für den Ausbau der Weine verantwortlich ist. Das Ziel ist hier ganz klar, die unterschiedlichen Lagen und Klimata in ihrer Eleganz zu interpretieren. Die Weine sind nicht aufdringlich wie die mancher Stars in der Pfalz und sonst wo in Deutschland. Sie kommen auf leisen Sohlen daher, verleiten aber mit Ihrer Raffinesse zum genauen Hinschmecken, sie gehen ihren eigenen Weg, dies gilt besonders auch für die Sekte. Und dies in einer Zeit, die auch von einer Heerschar von traurigen Kopisten geprägt ist. Es wurden neue Pfade eingeschlagen und das kann man sich auch trauen, denn die Vielfalt der Weinberge gibt dieses eigentlich schon vor. Die Phalanx der Riesling GGs ist beeindruckend und liest sich wie ein »who is who« der besten Lagen der Pfalz: Kirchenstück, Freundstück, Jesuitengarten, Kieselberg, Reiterpfad und Pechstein. Bei den Sekten kann das ganze Potenzial der Weinberge erst noch entdeckt werden. Es tut sich viel bei von Buhl und das Schöne ist, man kann als Genießer Teil der vor uns liegenden Reise sein. Wenn man sich auf die Buhl’schen Weine einlässt, wird man belohnt, denn es gibt unheimlich viel zu entdecken.