»Man muss seine Weinberge erst begreifen, um gute Weine zu machen«, sagt Philipp Kuhn über seine Arbeitsweise. Bei allen Rebpflanzungen war und ist er dabei – außer bei den alten Rieslinganlagen. Da war er noch nicht auf der Welt! 20 Hektar umfassen die Rebflächen der Familie Kuhn. 50 Prozent davon sind mit roten Rebsorten bestockt. Der Schwerpunkt liegt auf Spätburgunder, ergänzt durch national und international hochwertige Rebsorten wie Frühburgunder, St. Laurent, Merlot und Cabernet Franc. Die anderen 50 Prozent sind Riesling und weiße Burgundersorten, ergänzt durch ungewöhnliche Rebsorten wie Gewürztraminer, Sauvignon Blanc und Viognier. Alles wird trocken ausgebaut.
Johann Philipp Bronner, Weinfachmann aus dem 18. Jahrhundert, katalogisierte bereits damals die Lagen und bescheinigte der Region um Laumersheim sehr gute weinbauliche Bedingungen. Die Traubenernte erfolgt bei Kuhn immer per Hand. Nur die optimal gereiften Trauben werden geerntet. Diese werden von ihrem Stielgerüst getrennt und durch klassische Maischegärung zum Teil über mehrere Wochen vergoren. Alle Rotweine werden in Holzfässern vergoren und ausgebaut, die Spitzenqualitäten in jüngeren oder neuen Barriques. Die Ausbauzeit beträgt fast 20 Monate. Die Weißweine werden vornehmlich reduktiv in Edelstahl oder oxidativer in alten Holzfässern ausgebaut. Nachdem die Beeren von den Stielen entfernt wurden, wird je nach Qualität und Weintyp eine variable Maischestandzeit vorgenommen. Danach werden sie, ohne zu pumpen, durch reinen Falldruck auf die pneumatische Kelter gebracht und ganz schonend abgepresst. Die Moste werden aromaschonend bei 20 °C Gärtemperatur spontan vergoren. Dies sichert ein feines Sortenaroma, einen kraftvollen Körper und eine sehr gute Haltbarkeit. Nicht umsonst gehört Philipp Kuhn in den letzten Jahren zur Crème de la Crème im Riesling wie im Spätburgunder.