Alle drei haben bei unzähligen namhaften Betrieben im In- und Ausland ihre Ausbildung gemacht und gearbeitet, sowie anschließend alle in Geisenheim Weinbau studiert. Christian hat bei von Winning und Philipp Kuhn Station gemacht. Axel hat lange bei seinem Vater in der Sektkellerei am Turm mitangepackt und auch in Südafrika viel Erfahrung gesammelt. Felix hat seine Ausbildung bei Bürklin, Winning und Mario Zelt gemacht. Das klingt nun nach geballter Fachkompetenz. Das merkt man den Sekten, trotz des jungen Alters der Macher auch zweifelsfrei an, denn die sind bereits enorm charakterstark. Die Trauben stammen überwiegend aus den eigenen Weinbergen bei Deidesheim und bei der Bewirtschaftung wird viel wert auf biologisches Arbeiten gelegt. Auch die Verarbeitung, der Ausbau und die Versektung erfolgen komplett im eigenen Betrieb. Das bietet den drei Talenten viel kreativen Spielraum für ihr Konzept. Die Schaumweine sollen bewusst ihre pfälzische Herkunft vermitteln. Sie sind dabei doch stets mit einer gewissen Eigenart, einem sehr distinktiven Charakter ausgestattet, der sich wie eine Handschrift durch die gesamte Kollektion zieht. Das kommt zum einen natürlich durch die Leidenschaft mit der die drei an die Sache herangehen und zum anderen durch einige kreative Spielereien beim Ausbau der Grundweine. Diese werden alle im 550 Liter Holztonneau ausgebaut und das seit 2015 weitgehend ohne Schwefelzusatz. Anschließend bekommen die Sekte ein extralanges Hefelager auf der Flasche zwischen zwei und drei Jahren, je nachdem wie sie sich entwickeln. Die Dosagen werden stets gering gehalten, um den Charakter der Grundweine möglichst pur zum Ausdruck zu bringen.
So etwas Abgefahrenes traut sich hierzulande kaum jemand, da muss man schon in der Champagne der kleinen Winzer suchen, um so viel Charakterstärke zu finden.
Ein irrer Aufwand den die Kracks da betreiben, der bei weitem über das hinausgeht, was für viele deutsche Sekte üblich ist. Das ist am Ende aber auch riech- und schmeckbar. Die Krack-Sekte verfügen alle über einen charakteristisch-rauchigen Unterton vom Holzausbau. Dazu einen dezent oxidativen Einfluss durch den schwefelfreien Ausbau, der den Schaumweinen viel Tiefe und Vielschichtigkeit spendiert. So etwas Abgefahrenes traut sich hierzulande kaum jemand, da muss man schon in der Champagne der kleinen Winzer suchen, um so viel Charakterstärke zu finden. Das klingt jetzt vielleicht viel freakiger als es eigentlich ist. Denn die Krack-Sekte sind alle handwerklich präzise und messerscharf vinifiziert. Bereits der Secco des Hauses trinkt sich so überraschend genial, dass er sogar eingefleischte Secco-Skeptiker überzeugen kann. Rassig und erfrischend, dabei leichtfüßig ohne dropsige Süße. Auch zum Thema Rosé-Sekt, das ebenso oft polarisiert, präsentieren die Jungs eine Pinot-Variante, die mit Rasse, Präzision und Rauchigkeit einen genialen Twist in diese manchmal etwas fade Kategorie bringt. Die Grande Cuvée Freundeskreis aus Chardonnay und Pinot Noir wird komplett im neuen Holz ausgebaut und liegt nach vollen drei Jahren Hefelager unweigerlich irgendwo zwischen Mittelhardt, Winzerchampagne und Crémant de Jura. Kurzum, die Schaumweine der Kracks verbinden die Seele deutscher Winzersektkultur mit ihrer ganz eigenen Handschrift zu unvergleichlichen Unikaten und das zu einem mehr als fairen Preis.