Das Weingut Knipser ist ein Familienbetrieb wie aus dem Bilderbuch. Gelegen zwischen Grünstadt und Bad Dürkheim im pittoresken, nordpfälzer Dörfchen Laumersheim, wird hier schon seit 1876 Weinbau betrieben. Anfangs noch als traditioneller, landwirtschaftlicher Mischbetrieb geführt, wird sich seit der Übernahme durch Werner und Volker Knipser in den 1980er Jahren voll und ganz auf den Weinbau fokussiert. Seit 2005 ergänzt Werners Sohn Stefan die beiden Brüder und ist dabei hauptsächlich für die Arbeit im Keller verantwortlich.
Barrique-Vorreiter
Eine besondere Passion der Knipsers gilt dabei von Beginn an dem Holzausbau. Aber nicht nur die durchaus üblichen, großen Stück- und Doppelstückfässer, sondern insbesondere der Ausbau im Barrique nach französischem Vorbild hatte die Knipsers sehr fasziniert. So gründeten sie 1991 gemeinsam mit anderen Top-Produzenten wie Bernhard Huber und Dr. Heger das »Barrique-Forum« – ein Zusammenschluss von Winzern, die den zu dieser Zeit noch stark umstrittenen Ausbau im Barrique perfektionierten und so schließlich erreichen konnten, dass die Qualitätsweinprüfung die besagten Weine nicht mehr kategorisch mit der Begründung »untypisch« ablehnte. Ein großartiger Erfolg für die gesamte, deutsche Weinwelt! Seit 1993 ist Knipser zudem Mitglied im VDP.
Große Rotweine aus der Pfalz
Knipser ist besonders für seine herausragenden Rotweine bekannt, die zum Teil an große französische Vorbilder angelehnt sind. Dabei ist das Bekenntnis zur Heimat und den Ursprüngen in der Pfalz aber immer ein wichtiges Motiv für die Knipsers geblieben – sind sie doch im Kern einfach so urpfälzisch wie überhaupt nur möglich. In Kombination mit verstärkten Neuanpflanzungen, einschließlich internationaler Rebsorten, konnte sich das Weingut im Laufe der nachfolgenden Jahre zu einer festen Größe nicht nur auf dem deutschen, sondern auch auf dem internationalen Weinmarkt entwickeln. Das nahezu mediterrane, milde Klima der Pfalz ermöglicht das, insbesondere die sonnigen Weinbergslagen um Laumersheim bilden die Grundlage für diese großartigen Weine. Denn dort, wo sogar Kiwis, Feigen und Palmen wachsen, fühlen sich neben Spätburgunder auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah wohl. Die kalksteinhaltigen Böden der Lagen wie Großkarlbacher Burgweg, Laumersheimer Kirschgarten, Steinbuckel und Dirmsteiner Mandelpfad bilden dafür die perfekte Grundlage. Zu den bekanntesten Weinen zählen sicher die Spätburgunder, aber auch Knipsers Cuvée X – einer der ersten deutschen Bordeaux-Blends – ist heute legendär. Nicht selten könnte man diesen Wein blind auch ins Médoc verorten.
Top-Terroir und viel Zeit
Zwar mögen die Knipsers insbesondere für ihre Rotweine bekannt sein, aber in den letzten Jahren haben sie sich auch immer mehr auf Weißweine, insbesondere auf Riesling und einige Burgundersorten konzentriert. Knipser verfolgt dabei einen »Late-Release« Ansatz – viele Weine erscheinen erst nach einigen Jahren Fass- und Flaschenreife auf dem Markt. Das ist natürlich auch für die Gastronomie besonders interessant, da die Weine schon trinkreif auf den Markt kommen, aber auch noch Jahre vor sich haben.