Das Weingut Christmann ist im Besitz einiger der besten Weinbergslagen der Pfalz. Die Muschelkalk- und Buntsandstein-Böden gepaart mit beinahe schon mediterranem Klima könnten nicht besser für die Herstellung von Qualitätstrauben sein. Vor allem kommen von hier großartige Rieslinge und Burgundersorten. Bei den Christmanns werden alle Trauben bedingungslos biologisch-dynamisch angebaut. Das ist mit enormem Aufwand und vielen extra Arbeitsstunden im Weinberg verbunden. Daher entschlossen sich Steffen und Sophie Christmann – die siebte und achte Winzergeneration der Familie – EIGENTLICH dazu, sich auf ihre 22 Hektar Rebfläche zu konzentrieren, um weiterhin die gewohnt hohen, kompromisslosen Qualitätsstandards halten zu können. Doch dann kam alles anders! Das benachbarte Weingut Mugler bot 12 Hektar Rebberge zum Langzeitleasing an. Der Großteil davon in Ersten und Großen Lagen wie Gimmeldinger Quacken, Ruppertsberger Reiterpfad, Gimmeldinger Meerspinne und Königsbacher Idig. Namen, die die Augen von Weinliebhabern aufleuchten lassen. Das Angebot war zu gut, um es abzulehnen. Was tun?
Hier kommt der befreundete Mathieu Kauffmann ins Spiel: Der Elsässer besitzt unglaubliches Wissen und Expertise in der Schaumweinherstellung, denn er war nicht nur Chef de Cave beim traditionellen Champagnerhaus Bollinger, sondern ihm ist es ebenfalls zu verdanken, dass die Sekte des Weinguts Von Buhl qualitativ durch die Decke gingen, nachdem er 2013 von der Champagne in die Pfalz wechselte. Steffen Christmann zögerte nicht lange und bot ihm 2020 die Trauben der zwölf Hektar an. Und zum Glück konnte auch Mathieu nicht nein sagen. Genial – denn es wird außerordentlich spannend werden, was er dort aus seinem eigenen Projekt machen wird! Christmann & Kauffmann wird sich voll und ganz auf die Sektherstellung konzentrieren. Stille Weine wird es nicht geben. Der Slogan lautet »We don't just make Sekt - we just make Sekt.«
Das Hauptsortiment von Christmann & Kauffmann besteht aus zwei Cuvées, die mit jeder neuen Tirage (der Füllung der Grundweine zusammen mit Zucker und Hefe für die zweite Gärung) durchnummeriert werden. Ganz ähnlich wie das bei der 7-Serie von Champagne Jacquesson oder dem Champagne Krug Grande Cuvée der Fall ist. Alle 100er Nummern sind Rieslinge, alle 200er Nummern sind aus Burgundersorten gemacht. Hinzukommen werden auch mehrere Lagensekte aus den berühmten Ersten und Großen Lagen, die aber bis dato noch im Keller auf der Feinhefe reifen. Einige davon werden sogar acht bis neun Jahre in der Flasche reifen bevor sie auf den Markt kommen. Spätestens diese Sekte werden die Reputation des deutschen Schaumweins in die Sphären der besten Schaumweine der Welt katapultieren.
Kompromisslose Qualität ist der klare Anspruch des Teams. Die Reben wurden vom ersten Tag an nach der Übernahme biologisch-dynamisch bearbeitet. Sie werden von Hand gelesen. Dann spontan vergoren – also mit den wilden Hefen, die auf den Traubenschalen und im Keller leben. Die Grundweine sind daher absolute Terroirweine. Sie werden anschließend im gebrauchten Barrique und großen Holzfässern von 2400 bis 2800 Litern Fassungsvermögen ausgebaut. Nicht des Geschmacks wegen, sondern um dem Grundwein extra Textur und Cremigkeit zu geben. Anschließend durchlaufen sie dann mit der traditionellen Methode – also genauso wie Champagner – die zweite Gärung in der Flasche. Im Keller von Christmann & Kauffmann schlummern großartige Schätze!