Im Auf-und-ab der Weingeschichte genossen die Steilhänge der Nahe schon Anfang des 19. Jahrhunderts einmal allerhöchstes Ansehen. Bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts wird Weinbau in der Familie Emrich erwähnt. 1965 wurde dann der Grundstein für den kometenhaften Aufstieg von Emrich Schönleber gelegt: Aus einem damals üblichen Mischbetrieb wurde ein reines Weingut, das heute zu den besten in Deutschland gehört und durchgehend höchste Bewertungen der Kritiker erhält. Bereits seit 1994 ist das etwas mehr als 20 Hektar große Weingut im VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter). Angebaut wird mit 85 Prozent hauptsächlich Riesling, allerdings gehören auch Weiß- und Grauburgunder sowie Müller-Thurgau zum Portfolio. Falls bei Emrich Schönleber gedüngt wird, dann mit selbst hergestelltem Kompost. Im Weinberg wird eine größtmögliche Balance angestrebt, um die jeweiligen Gegebenheiten zu respektieren, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und die außergewöhnlichen Lagen auch für die zukünftigen Generationen zu bewahren. Seit 2005 wird Werner Schönleber von seinem Sohn Frank unterstützt. Dieser kümmert sich mittlerweile vor allem um die Arbeit im Keller. Werner Schönleber kann sich somit noch mehr um die Pflege der Weinberge kümmern.
Bei Emrich Schönleber gehen kühle, filigrane Mineralik mit dichter und extraktstoffreicher Komplexität Hand in Hand. Das macht die Weine so faszinierend und trägt zum einzigartigen Erfolgskonzept von Emrich Schönleber bei.
Die Weine von Emrich Schönleber sind extrem terroirgeprägt. Der nahe gelegene Soonwald sorgt für eine angenehme Kühle, welcher die warmen Luftströme aus dem Tal ausgleicht und für hohe Tag/ Nacht Amplituden sorgt. Dadurch sind die Beeren perfekt ausbalanciert, die die großartige Brillanz und Harmonie in den Weinen von Emrich Schönleber hervorbringen. Die schiefer- und quarzithaltigen Gesteinsböden von Emrich Schönleber sind sonnenverwöhnt, denn die bis zu 70-prozentige Steigung sorgt für einen optimalen Einfallswinkel. Die Trauben sind bei Emrich Schönleber oft lockerbeerig, da die Beeren durch die Schieferböden meist kleiner sind, dafür aber auch weitaus konzentrierter und aromatischer. Damit ist auch das Risiko für Fäulnis gesenkt. Emrich Schönleber ist eines der penibelsten Weingüter, was super cleanes Lesematerial angeht. Anders sind diese überirdische Präzision und Klarheit der Weine auch nicht zu erreichen.
Angetrieben durch den Ehrgeiz die alte Wertschätzung wieder zu erreichen, hat das Weingut Emrich Schönleber in den letzten vierzig Jahren viel persönliches Engagement in die Erhaltung und Rekultivierung der steilen Südhänge Monzingens investiert und so die Rebfläche in den absolut besten Gemarkungsteilen nach und nach vervielfacht. Qualitatives Wachstum steht dabei für das Weingut Emrich Schönleber im Vordergrund. Die Lagen sind wirklich hervorragend, so ist das Frühlingsplätzchen ein nach Süden schauender Steilhang in dem wegen seiner warmen Luftströme (Thermik) und direkter Sonneneinstrahlung bereits bei frostigen Wintertagen frühlingshafte Temperaturen herrschen. Der Halenberg ist nach den Kranichen benannt, die an der Nahe Halgänse heißen. Sie nutzen auf Ihrem Zug nach Süden die ganz extrem ausgeprägte Thermik dieses Hanges, um sich noch mal in die Höhe zu schrauben, bevor sie weiterziehen. Auf der Ley ist die wahrscheinlich beste Lage von Emrich Schönleber, aus ihr kommt auch der Versteigerungswein des Weinguts. Direkt oberhalb des Halenbergs gelegen, wachsen hier auf Schiefer, Quarzit und Kiesel über 50 Jahre alte Reben. Kühle, karge und puristische Weine entstehen hier, die Feinheit und Eleganz in brillantester Art und Weise mit mineralischer Kraft verbinden.