Diese beiden Weingüter eint, dass sie philosophisch als auch in der praktischen Umsetzung genauso an den Weinbau herangehen. Der große Unterschied ist, dass sich Tobias ausschließlich um Rotwein kümmert. Seine Passion ist der Spätburgunder.
Tobias Feiden bewirtschaftet knapp 5.000 m² Weinberge verteilt auf die Gemarkungen Winningen und Moselsürsch. Also feinste Terrassenmosel. Die Rotweine werden im Prinzip alle gleich behandelt. Der Unterschied ergibt sich durch die verschiedenen Lagen der Weinberge, bzw. dem Terroir. Seine Kategorien orientieren sich an dem burgundischen Modell der Guts-, Orts- und Lagenweine, was nochmal den Herkunftscharakter unterstreicht.
Die Trauben werden natürlich von Hand gelesen, und im Anschluss wird je nach Jahrgang und Reife entschieden, wie viel Prozent ganze Trauben in der Maische landen sollen. Alles spontan vergoren, mit einer Maischestandzeit zwischen 18 Tagen und einem Monat, auch das entscheidet Tobias spontan durch tägliches Verkosten. Nach dem Abpressen werden die Weine für ca. 16–18 Monate in gebrauchten, französischen Barriques gelagert, in denen dann der spontane BSA abläuft. Tobias verzichtet komplett auf den Zusatz von jeglichen Hilfsmitteln wie Hefen, Zucker oder Schönungsmittel. Allein der Schwefel zum Stabilisieren kommt zum Einsatz. Ebenso vermeidet er den Einsatz von Pumpen, um den Wein einer möglichst geringen mechanische Belastung auszusetzen, selbst die Abfüllung erfolgt über Schwerkraft.
Was sich hier vielleicht sehr technisch liest, ist Ausdruck einer bestimmten Haltung gegenüber dem Wein. Die Herkunft entscheidet, alles spontan, keinerlei Zusatz und der Wein bekommt die Zeit, die er braucht. So entstehen große Weine. Sicherlich ist die Mosel noch kein wirkliches Pinot Noir-Land, aber das wird sich (auch durch den Klimawandel) in Zukunft verändern. Und es braucht mutige Pioniere wir Tobias Feiden, die das riesige Potential erkennen, die Terrassenmosel lieben und perfekt einzuschätzen wissen und zudem das richtige Händchen haben.
Der Name Marbleous für die Weine leitet sich übrigens einerseits ab von Marble (Murmel), mit denen Tobias seine Fässer auffüllt, wenn ein Teil des Weines bei der Lagerung verdunstet. Der andere Teil des Namens bedeutet fabulous (fabelhaft). Das ist durchaus selbstbewusst, aber eben auch sehr passend. Hier in Winningen entstehen Spätburgunder, die zu den besten der Mosel gehören.