Mit seinem Vater Wilhelm Haag, hatte er einen großartigen Mentor und zusammen mit seinem Bruder Oliver Haag (Weingut Fritz Haag) steht er zum ganzen Stolz des Vaters mit zwei oder drei Kollegen an der Spitze der Moselwinzer. Während Fritz Haag mit den berühmten Lagen aus Brauneberg (Juffer und Sonnenuhr) in der Weltspitze steht, gelingt Thomas Haag das mit den weiter flussabwärts gelegenen Traumweinen aus »Niederberg Helden«, da kann dann auch mal eine »Auslese lange Goldkapsel« die 100 Punkte bei Robert Parker einfahren. Seine trockenen Weine ähneln im Stil auch weniger den saftigen Charmeuren des Bruders Oliver, eher erinnern sie in ihrer schieren Klarheit an die Weine Christoph Tyrells von der Ruwer. Ganz gegensätzlich fallen seine fast schon opulenten restsüßen Weine aus dem Niederberg Helden aus.
Hier dominiert oft neben der Eleganz der Mosel eine tropische Exotik, diese aber in einem grandiosen Zusammenspiel mit Eleganz. Das lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und so ist es toll, die zwei Brüder mit Weltklasse und völlig unterschiedlicher Stilistik im Angebot zu führen. Die Weine stehen unter dem Namen Schloss Lieser, ganz klar eine Anleihe beim bordelaiser Chateaukonzept. Thomas Haag präsentiert Weine mit enormem Standard, überzeugende Schlossweine! Im Jahr 2016 gelang ihm ähnlich wie Markus Molitor ein Super-Coup. So konnte Thomas einige der prestigeträchtigsten Lagen ins Portfolio aufnehmen. Er pachtet und kaufte Parzellen im Bernkasteler Doctor, dem Piesporter Goldtröpfchen, Graacher Himmelreich und der legendären Wehlener Sonnenuhr. Hier entstehen neue Große Gewächse, welche die bisherigen Stammlagen sinnvoll ergänzen aber immer im Understatement-Konzept von Schloss Lieser interpretiert werden.