Tochter Dr. Katharina Prüm hat vor einigen Jahren entschieden, sich gänzlich in den elterlichen Betrieb einzubringen, und dies tut sie mit vollem Erfolg. Grundlage des Familienbetriebes sind stattliche 22 Hektar in besten Lagen der Mittelmosel. Wie schon früher bei J. J. Prüm gilt auch heute die ganze Sorgfalt den Weinbergen, denn nur und ausschließlich hier entstehen nach Meinung der Familie die großen Weine. Kein Außenstehender durfte den sagenumwobenen Keller je betreten. Hier wird von vielen Laien und Experten neben den exzellenten Lagen und der überragenden, naturnahen Arbeit im Weinberg ein weiterer Grund für diese phantastischen Weinmysterien vermutet.
Die Aufgabe des Kellers ist nach Meinung von Manfred und Katharina jedoch nur, die einzigartige Qualität des Weinbergs unverfälscht in die Flasche zu bringen. J. J. Prüm baut seine Weine traditionell fruchtig, mit moderater, natürlicher Restsüße aus. Die hohe Säure, Rasse und Mineralität der Weine lassen diese jedoch eher trocken erscheinen. Die Weine können unglaublich gut altern. Der Preis für dieses riesige Potenzial scheint die jugendliche Unzugänglichkeit zu sein, reduktive Töne und sehr spezielle Hefearomen, die in manchen Jahren die frühe Genussfähigkeit beeinträchtigen. Reife Jahre wie 2003, 2005, 2007 und 2009 gefallen auch jung schon von Anfang an, trotz der reduktiven Nase. Die explosive Frucht überstrahlt alle anderen Komponenten. Zu grandioser Form laufen die Weine auch in zuckerarmen Säurejahrgängen auf, die Balance ist einzigartig und sensationell! Mit den Jahren entwickelten sich aber auch von vielen Kritikern als schwach bewertete Jahrgänge zu wahren Meisterwerken. Wie dem auch sei, in jedem Fall gehören die Weine nach mehreren Lagerjahren zu den ganz großen Weißweinen der Welt und das trotz oder gerade wegen ihrer unverfälschbaren Identität und Eigenwilligkeit!