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Im Portrait

Heymann-Löwenstein

Sarah verbindet mit ihren Eltern die ganzheitliche Sicht auf den Wein und das Terroir. »Dieses Konzept möchte ich um die Menschen, ihre Gemeinschaft und Beziehungen konsequent weiterdenken.«

Für die Familie Löwenstein ist das entscheidende Stil- und Qualitätselement jedes einzelnen Weines die Einzigartigkeit der verschiedenen Schieferböden. Der von 400 Millionen Jahren versteinerte Meeresboden wird durch die Riesling-Rebe quasi als Medium wieder zurückgeführt in den Kreislauf des organischen Lebens und hierdurch sinnlich erfahrbar. Voraussetzung dafür sind die alten Reben (im Durchschnitt über 60 Jahre, oft Wurzelecht), eine hohe Pflanzdichte (teilweise über 10000 Pflanzen/ha), eine rein organische Pflanzenernährung (Kompost) und minimale Erträge von nur 0,5 Liter pro Pflanze.

Der Fokus auf den Weinberg findet im Keller seine Fortsetzung: Die Vinifikation wird ausschließlich den an den Trauben anhaftenden, weinbergsspezifischen Hefen und Bakterien anvertraut.  Wichtiger Faktor hierbei ist die Zeit: Eine lange Mazeration auf der Maische, ein langsames Keltern, Gären und schließlich Reifen im großen Holzfass. Ein oft nervenaufreibender Prozess, der enorme Geduld und tiefes Vertrauen abverlangt. Die innere Haltung des respektvollen Begleitens eines quasi schöpferischen Prozesses trägt Früchte: Die Weine bedanken sich mit faszinierender Individualität und einer unglaublichen Fülle an Komplexität und Vielschichtigkeit.

Alle Weine hier verkörpern die Idee authentischer Terroirweine: Sie spiegeln den Charakter von Lagen und Jahrgängen, den der Zeit und auch den der beteiligten Menschen. Der Top-Wein des Hauses Heymann-Löwenstein, der ungemein komplexe Uhlen-Roth Lay, bleibt wie früher weit über ein Jahr auf der Hefe und wird erst anderthalb Jahre nach der Ernte ausgeliefert. Das ist ganz ohne Frage einer der ganz großen trockenen Rieslinge der Welt. Das Terroir ist groß, der Winzer ein richtiges Ereignis und die Weine sind eine Sensation! Insider nennen die alkoholisch moderaten Weine dann auch »langsame Weine«. Geduld vermehrt auch das Trinkvergnügen ungemein: Alle Weine ruhig 3–4 Stunden vor Genuss dekantieren, dann eröffnen sich Welten!