Inzwischen unterstützt der Sohn Johannes die Eltern im Familienbetrieb und ist bei Clemens Busch für die Umsetzung der biodynamischen Aspekte verantwortlich. Das Gutshaus der Familie liegt überaus romantisch direkt am Moselufer mit Blick auf die Weinberge der Lage Marienburg am gegenüberliegenden Ufer. Der Weinkeller wurde bereits vor über 40 Jahren von Clemens Busch in den hochwasserfreien Teil von Pünderich verlagert. Was im Weinberg beginnt, wird im Keller von Clemens Busch konsequent fortgesetzt. Eine schonende Traubenverarbeitung, Maischestandzeiten, nur Spontanvergärung, lange Presszeiten bei niedrigem Druck, Klärung ausschließlich durch Sedimentation und der Verzicht auf jegliche Schönungsmittel erhalten die volle Aromatik des Traubensaftes. Ohne Zugabe von Reinzuchthefen gären die Moste bei Clemens Busch mit Hilfe der natürlichen Hefen aus dem Weinberg über einen Zeitraum von teilweise über zehn Monaten. Der Ausbau erfolgt größtenteils in den an der Mosel traditionellen Fuderfässern. Das sind Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von ca. 1000 Litern. Die lange Zeit auf der Hefe verleiht den Weinen von Clemens Busch die nötige Komplexität und Stabilität. Der Most aus jedem einzelnen Weinberg wird dabei separat gehalten, um die individuellen Eigenheiten der einzelnen Terroirs, insbesondere der besten Parzellen mit den verschiedenen Schieferböden, besonders hervorheben zu können.
Nicht nur die verschiedenen Schieferböden, sondern auch die speziellen Kleinklimata spielen hier eine große Rolle.
Der größte Teil der bewirtschafteten Rebfläche von insgesamt ca. 18 ha liegt bei Clemens Busch in der Lage Pündericher Marienburg. Sie umfasst fast den gesamten Hang am gegenüberliegenden Flussufer Pünderichs und ist Richtung Süd bis Südost ausgerichtet. Bis zur neuen Weingesetzgebung in den 70er Jahren bestand diese Lage aus mehreren kleinen Einzellagen. Diese Einzellagen hatten durchaus ihre Berechtigung, sind doch die Weine, die aus den verschiedenen Teilen der heutigen Lage Marienburg kommen, sehr unterschiedlich. Nicht nur die verschiedenen Schieferböden, sondern auch die speziellen Kleinklimata spielen hier eine große Rolle. Um diese spezifischen Unterschiede innerhalb der Lage Marienburg hervorzuheben, tragen die entsprechenden Weine bei Clemens Busch die alten Parzellenbezeichnungen. Hierzu zählen insbesondere Fahrlay, Falkenlay, Raffes und Rothenpfad. Clemens Busch lässt hier Weine von einzigartiger Charakteristik und mit großem Potenzial für die Zukunft entstehen. Dass die durchgegorenen Großen Gewächse von Clemens Busch eine gewisse Ähnlichkeit mit Heymann-Löwensteins großartigen Weinen von der nahen Terassenmosel haben, liegt sicherlich am ähnlichen Terroir und dem ähnlich ambitionierten Ansatz. Diese zwei Extremisten erzeugen die kraftvollsten Weine der Mosel, wenn auch in der Ausprägung der Mineralik, des Restzuckers und der Saftigkeit klar unterscheidbar.