In einem Aspekt unterscheiden sich Eva und Ansgar Clüsserath von anderen: Bei trockenen Weinen verzichten sie auf die üblichen Prädikate. Es gibt keine trockenen Kabinette, Spätlesen oder gar Auslesen! Nur drei trockene Rieslinge, alle drei ohne Prädikat, werden hier auf die Flasche gebracht. Was einen zunächst etwas erstaunt, denn so kann jegliches Lesegut in den »vom Schiefer« oder »Steinreich« genannten Weinen subsummiert werden. Sobald man dann aber mal probieren durfte, schämt man sich für die eigenen kognitiven Unterstellungen. Denn die Qualitäten sind so gut, dass man sie zu den besten der gesamten Mosel zählen darf. »Vom Schiefer« und »Steinreich« werden vom Lesegut aus so legendären Lagen wie Trittenheimer Altärchen, Dhroner Hofberg oder Piesporter Goldtröpfchen gekeltert.
Nur die »Apotheke« kommt als trockener Wein mit der Nennung der Lage auf dem Etikett, denn das ist der Stolz des Weinguts und er zählt zu den besten trockenen Rieslingen der ganzen Mosel. Wäre Eva Clüsserath im VdP so wäre das ihr »Großes Gewächs«, und es stünde mit in der ersten Reihe! Die Vergärung erfolgt nur mit natürlichen Hefen und den Weinen wird genügend Zeit zur Entwicklung gegeben. Neben penibelster, biologisch organischer Weinbergsarbeit sind dies wohl die wichtigsten Garanten für den Erfolg. Auch die edelsüßen Weine sind von höchster Qualität. Nach Eva Clüsseraths Eintreten vor über zehn Jahren hat sich die Qualität steil nach oben entwickelt. Zusammen mit ihrem Mann Philipp Wittmann hat sie in Geisenheim studiert. Und diese zwei Ausnahmewinzer fördern und fordern sich gegenseitig von Jahr zu Jahr zu höchster Qualität.