Wein wurde auch schon immer gemacht, aber mehr für den Hausbedarf. Doch Hanspeter war schon als Kind an guten Weinen interessiert und in der Jugend machte er sich auf, um die interessantesten Weine der Welt zu probieren. Er blieb im Burgund hängen. Der Chardonnay war ihm zwar noch fremd, dafür fand er im Pinot Noir die Verbindung zur Heimat und auch seine Herzensaufgabe. Mit seinen Rotweinen, die alte Gemarkungsnamen tragen, hat Hanspeter Ziereisen in den letzten Jahren für reichlich Furore gesorgt. Hanspeters Weißweine stehen den Roten aber kaum nach, natürlich auch hier vornehmlich Burgundersorten. Alle Weine sind höchst mineralisch und sehr individuell, sie besitzen aber immer ein überragendes Gleichgewicht.
Ein Geheimnis seines Erfolges sind die hoch auf den Kalksteinausläufern des Schwarzwaldes gelegenen Lagen, im Fundament fast ausschließlich aus Jurakalk bestehen. Berg- und Hanglagen einige hundert Meter über NN, zum Teil sogar Steillagen, alles mit südlicher Ausrichtung. Diese Unterlage teilt er sich als einer der wenigen deutschen Winzer mit der Cote d’Or, dem Filetstück des Burgunds, ähnlich der Mittelhaard der Pfalz. Hanspeter Ziereisen ist einer der unterschätztesten und zugleich besten Winzer Deutschlands. Bei seinem Schaffensdrang und Weingefühl müsste Hanspeter Ziereisen im Grunde jedes Jahr der Winzer des Jahres sein! Der Weinführer Gault&Millau 2019 belohnt die Mühen der Familie Ziereisen mit der Aufnahme in die Kategorie »Weltklasse« – zu der insgesamt nur 20 Weingüter in Deutschland zählen. Gleichzeitig zeichnet der Weinführer Ziereisens Gutedel »10 hoch 4« 2015 als ersten Gutedel überhaupt mit der Höchstpunktzahl 100 aus.